Politik/Inland

Schallenberg über Moria: "Müssen die Debatte deemotionalisieren"

Nach der Brandkatastrophe im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos haben einige EU-Länder angeboten, Menschen, vor allem Kinder, aufnehmen zu wollen.

Anders Österreich.

Nachdem Innenminister Karl Nehammer erklärt hatte, er gehe davon aus, dass der Brand von Flüchtlingen gelegt wurde und sie daher kein Recht auf Asyl in Europa hätten, erklärte auch Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) in der ZIB2: „Wenn wir das  Lager jetzt leeren, ist es gleich wieder gefüllt.“ Statt Flüchtlinge aufzunehmen, werde Österreich mit Geld und Sachleistungen helfen. Andernfalls würden immer neue Menschen ihr Leben in die Hände von Schleppern legen.

Unter den EU-Mitgliedsstaaten sei das Stimmungsbild heute ein anderes als noch vor einigen Jahren. "Wir müssen uns überlegen, welche Singale wir senden", erklärte er und warnte davor, die Debatte aus den Jahren 2015 und 2016 wieder aufzunehmen. "Wir müssen diese Debatte deemotionalisieren und rationalisieren", sagte der Außenminister. "Wenn wir die Hoffnung geben, dass es geht, werden sich auch andere auf den Weg machen."

Auf die Frage, ob das nicht zynisch sei, wenn Tausende Menschen, darunter Hunderte Kinder, ohne Obdach seien, erklärte Schallenberg: "Es geht immer nur um ein paar hundert Kinder." Das sei nicht zynisch, sondern die Wahrheit.

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