Politik/Inland

Sabine Matejka über Rücktritt: "Es gab parteipolitische Zuordnungen"

KURIER: Warum sind Sie zurückgetreten? 
Sabine Matejka: Ich habe mich als Präsidentin des Bundesverwaltungsgerichts beworben und hätte im Fall einer Ernennung meinen Posten ohnedies zurückgelegt. Das Besetzungsverfahren dauert länger als erwartet und es war für die Standesvertretung intern unklar, wie es nun weitergeht. Außerdem gab es medial immer wieder parteipolitische Zuordnungen meiner Person, die allerdings nicht richtig sind und auch dem Image der unabhängigen Richterschaft schaden. Darum haben wir beschlossen, in Ruhe intern eine Regelung zu treffen, damit wir nicht länger abhängig sind von Ereignissen, auf die wir keinen Einfluss haben

 

Was werden Sie jetzt machen? 
Ich bin nach wie vor Leiterin des Bezirksgerichts. Ich mache jetzt wieder mehr Rechtsprechung im Familienrecht und werde aber auf der internationalen Ebene meine Standesvertreter-Tätigkeit als Vizepräsidentin der internationalen und europäischen Richtervereinigung fortsetzen.
Was waren gute und schlechte Erfahrungen, die Sie als Präsidentin der Richtervereinigung gemacht haben? 
Rückblickend war es eine sehr spannende und lehrreiche Zeit, aber auch turbulent, weil sie mit den Budgetkürzungen und den Personalproblemen in der Justiz begonnen hat und  nie wirklich Ruhe eingekehrt ist in diesen sechs Jahren, in denen ich Präsidentin war. Aber ich habe es immer mit sehr viel Freude und Engagement gemacht und bin froh, dass ich es jetzt in erfahrene Standesvertreterhände legen kann.

 

Was wünschen Sie Ihrem Nachfolger? 
Meinem Nachfolger, der bereits sehr viel Erfahrung mitbringt, wünsche ich viel Kraft und viel Durchhaltevermögen, für was auch immer noch kommen wird.