Reform des Pensionssplittings weiter ausständig
Neben anderen Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut steht auch eine Reform des Pensionssplittings im türkis-grünen Regierungsprogramm - diese ist aber nach wie vor ausständig. Die freiwillige Aufteilung der Pensionsansprüche zwischen Elternteilen ist immer noch ein Minderheitenprogramm, laut Ö1-"Morgenjournal" am Dienstag haben sich heuer 1.033 Paare dafür entschieden. Die ÖVP drängt auf ein automatisches Pensionssplitting, die Grünen wollen aber ein größeres Paket.
Altersarmut bei Frauen mit Pensionssplitting bekämpfen
Frauenministerin Susanne Raab (ÖVP) argumentiert, dass ein automatisches Pensionssplitting eine zentrale Maßnahme wäre, um Altersarmut bei Frauen zu bekämpfen. Sie erinnerte in einer Stellungnahme daran, dass ein entsprechender Gesetzesentwurf seit vergangenem Jahr beim Koalitionspartner liege.
Die Grünen pochen allerdings auf einen Maßnahmen-Mix, wie Frauensprecherin Meri Disoski erklärte. Man sei nicht grundsätzlich gegen das automatische Pensionssplitting, aber man sei für ein "umfassendes Paket", etwa verpflichtende Lohntransparenz und zeitgerechte Karenz- und Elternteilzeitmodelle.
Dass das automatische Pensionssplitting nur ein Teil eines umfassenden Pakets sein könne, sei klar, meinte Raabs Parteikollegin, Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec, in einer Aussendung. "Ich sehe jedoch keinen Grund, das automatische Pensionssplitting deswegen nicht unverzüglich zu beschließen. Dass das es nur ein erster, wenn auch wichtiger Schritt sein kann, ist kein Argument dafür, diese wichtige Maßnahme aufzuschieben", richtete Korosec den Grünen aus.
SPÖ: "Frauenministerin schadet den Frauen"
Scharfe Kritik kam von der SPÖ: "Offene Baustellen, ohne Ideen. Die Frauenministerin schadet den Frauen, statt für gute Frauenleben zu sorgen", meinte die rote Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner in einer Aussendung. Sie sieht im Pensionssplitting "keine adäquate Maßnahme gegen Altersarmut bei Frauen".
Unter anderem vergrößere das automatische Pensionssplitting die Abhängigkeit vom Partner. Auch die FPÖ lehnt das automatische Pensionssplitting "entschieden" ab - "dies würde weniger Pension für Väter und trotzdem insgesamt nicht genug für Frauen bedeuten", befürchtet die blaue Frauensprecherin Rosa Ecker.