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Lehrermangel: Warum Spitzenschüler nicht mehr Lehrer werden möchten

Unser Schulsystem wird in den nächsten zehn Jahren ein riesen Problem bekommen. Der Grund zeichnet sich im aktuellen Bildungsbericht ab: Ein Drittel der Lehrkräfte wird in Pension gehen und die Schulen werden für die neu zu besetzenden Stellen passende Nachfolger finden müssen. Das könnte allerdings schwieriger werden als bisher gedacht: Die Schüler und Schülerinnen mit den besten Abschlusszeugnissen wollen nicht mehr den Lehrberuf ergreifen. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie von Stifterverband und McKinsey & Company. Dem Schulsystem könnte es schon bald an kompetenten Lehrern und Lehrerinnen mangeln.

Neue Fähigkeiten gesucht

Laut den Ergebnissen der Umfrage wird das Bildungssystem neben den vielen Pensionierungen zukünftig mit einem weiteren Problem konfrontiert sein: Lehramtsanwärter würden nicht über die richtigen Kompetenzen verfügen. Gesucht ist bei den Lehrkräften zunehmend nicht nur fachliches Wissen, sondern benötigt werden überfachliche Kompetenzen im Umgang mit Kindern, schnelle Anpassungsfähigkeit und Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung. Die Umfrage zeigt deutlich:  Die Lehramtslaufbahn ist für Klassenbeste, die jene Kompetenzen haben könnten, immer noch zu unattraktiv.

"Im Moment wollen nur elf Prozent der Top-Maturanten Lehrer werden. Genauso viele von ihnen geben ‘Influencer‘ als Berufswunsch an“, sagt Volker Meyer-Guckel Generalsekretär des Stifterverbandes. Die Schüler und Schülerinnen mit den besten Schulabschlüssen, entscheiden sich der Umfrage zufolge aufgrund ihrer Auswahlmotive, "Spaß an der Arbeit“, "Einkommen“ und "Aufstiegsmöglichkeiten“, eher für eine Karriere in der Wirtschaft. Zum Ausbleiben der schulischen Spitzenreiter in der Lehramtslaufbahn sagt Volker Meyer-Guckel: "Das kann uns als Gesellschaft nicht gefallen

Modelle für die Schule von morgen

Der Stifterverband und McKinsey schlagen folgende mögliche Lösungsvorschläge für das Problem vor:  Der große Nachholbedarf bei den digitalen Kompetenzen, solle durch die ausbildenden Universitäten durch verstärkte Vermittlung digitaler Inhalte ausgeglichen werden. Zudem fordern sie für die "Schule der Zukunft“ mehr Entscheidungshoheit bei Personalentscheidungen, attraktivere Aufstiegsmöglichkeiten und flexiblere Zugangskriterien in den Lehrerberuf.