Politik/Inland

Stadler kehrt doch nicht nach Wien zurück

Kurz vor dem Ende dieser Legislaturperiode im Juli passiert im Hohen Haus Seltsames: Durch den Abgang der Team-Stronach-Mandatarin Elisabeth Kaufmann-Bruckberger – sie wird Landesrätin in Niederösterreich – wird ihr Parlamentssitz frei. Da sie 2008 noch für das BZÖ kandidierte, steht ihr Sessel Politraubein Ewald Stadler zu. Der ist aber seit Dezember 2011 Abgeordneter im EU-Parlament in Straßburg.

Stadler hatte seither ein großes Problem: Nach Wien zurück oder im EU-Parlament bleiben? „Egal, ob ich bleibe oder gehe, es rückt immer jemand von der FPK nach“, erklärt Stadler sein Dilemma. In Brüssel wäre ihm der 71-jährige Jörg Freunschlag gefolgt, in Wien stünde der Sitz Gernot Darmann zu. „Deshalb habe ich die Entscheidung dem Parteichef überlassen, weil ich mir nicht vorhalten lassen will, nur aus persönlichen Motiven entschieden zu haben.“

Montagvormittag fiel die Entscheidung im BZÖ, Stadler soll in Brüssel bleiben: „Ich habe gesagt, dass ich jede Entscheidung des Parteichefs akzeptieren und begrüßen werde. Mir ist aber klar, dass es sicher einige gibt, die sich darüber sehr freuen, dass ich nicht nach Wien komme. Der Herr (FPÖ-Chef, Anm.) Strache vor allem.“

Sein Nationalratsmandat fällt damit an Darmann, derzeit Büroleiter von FPK-Landesrat Christian Ragger. „Wenn Stadler wirklich verzichtet , dann werde ich das Mandat annehmen“, sagt Darmann zum KURIER.