Stronach und SPÖ buttern am meisten in Wahlkampf
Von Maria Kern
Sieben Millionen Euro: So viel darf jede einzelne Partei maximal für ihren Nationalratswahlkampf ausgeben. Das schreibt das Parteiengesetz vor. Ob sich SPÖ, ÖVP & Co. daran halten, wird erst nach der Wahl feststehen. Eine vorläufige Bilanz liegt aber vor. Das Marketing-Research Institut Focus hat errechnet, wie viel bisher (Juli bis 15. September) in Wahlwerbung investiert worden ist: Rund 12,5 Millionen Euro.
Spitzenreiter bei den Ausgaben war das Team Stronach: Fast ein Drittel aller Kosten für Wahlkampf-Plakate, -Inserate, -Spots etc. entfiel auf Reklame für die Milliardärspartei (siehe Grafik). Das ist nicht sonderlich überraschend, hat Stronach doch selbst angekündigt, 25 Millionen Euro in die Vermarktung seiner Polit-Bewegung investieren zu wollen.
Leitner wies auch darauf hin, dass Plakate und Online-Werbung für September in der Aufstellung fehlen. Nicht enthalten sind zudem Kosten für Dreiecksständer. Hubert Sickinger, Fachmann für Parteienfinanzierung, ergänzt, dass zusätzliches Personal, Agenturkosten und Wahlwerbe-Briefe an Haushalte in den Focus-Daten nicht berücksichtigt seien, aber unter die Sieben-Millionen-Grenze fallen würde. Eine Prognose, ob einzelne Parteien das Kosten-Limit überschreiten werden, traut sich Sickinger ebenso wenig zu wie Focus-Mann Leitner.
Wie Plakate wirken
Letzterer hat mit seinem Team allerdings eruiert, wie die Plakate bei Wählern ankommen. Die Befragten (150 aus dem Raum Wien) urteilten, die Sujets von SPÖ und ÖVP würden „seriös“ und „glaubwürdig“ wirken. Die FPÖ-Plakate wurden als „aggressiv“ eingestuft (trotz Schlagwort „Nächstenliebe“), was aber zur Partei passe – befanden die Bürger. Am originellsten sind ihrer Ansicht nach die Grünen-Sujets („Wir pflanzen Bio. Keine Leute“). „Informativ“ wirke die BZÖ-Werbung („Überstunden steuerfrei“ etc.). Am schlechtesten schnitt das Team Stronach ab, dessen Plakate in allen Kategorien nur durchschnittlich punkten konnten.