Meinung zur Krisenbewältigung ins Negative gekippt
Die Meinung zur Corona-Krisenbewältigung in Österreich ist von der ersten zur zweiten Welle laut market-Umfrage ins Negative gekippt. Waren im Frühjahr noch 78 Prozent der Bevölkerung überzeugt, dass es im eigenen Land besser läuft als in anderen EU-Ländern, waren Anfang Dezember nur mehr elf Prozent dieser Ansicht. Knapp ein Drittel bewertete die Umsetzung der Covid-19-Verordnungen schlecht. Rund acht von zehn Österreichern rechnen noch mit einem dritten Lockdown.
Die Einschätzung, wie gut Österreich die Lage aktuell im Gegensatz zu den EU-Ländern im Griff habe, fiel alles andere als gut aus, ergab die Linzer Studie, die am Donnerstag veröffentlicht wurde. Auch wenn knapp die Hälfte keinen Länderunterschied ausmachte, stieg der Anteil der Skeptiker über den Sommer doch deutlich. Im April sagten lediglich drei Prozent, dass es Österreich schlechter mache, im Dezember meinten dies hingegen 26 Prozent. Der Prozentsatz derer, die das nicht beurteilen konnten, stieg von vier auf 14 Prozent.
Unzufriedenheit über die Umsetzung der Corona-Maßnahmen
Eher unzufrieden zeigten sich die Befragten auch, was die praktische Umsetzung der von der österreichischen Regierung verordneten Corona-Maßnahmen betrifft. 44 Prozent fanden "es geht", 29 Prozent erklärten gar, es funktioniere schlecht bzw. sehr schlecht, 26 Prozent wiederum meinten, es laufe gut bzw. sehr gut (ein Prozent machte keine Angabe). Weiters störte fast die Hälfte der Befragten, dass die Regierung nicht sorgsam genug mit den Ausgaben im Zusammenhang mit Corona umgeht. Nur zwölf Prozent gaben an, es werde sparsam vorgegangen, 38 Prozent meinten "eher nicht" (ein Prozent enthielt sich der Antwort).
Das Linzer Meinungsforschungsinstitut hat für die repräsentative Erhebung Anfang Dezember (in Kalenderwoche 50) 1.000 Österreicher ab 16 Jahre online befragt.