Fachärzte fordern eigene Versorgungszentren gegen Engpässe
Angesichts der Versorgungsengpässe im Gesundheitsbereich haben sich am Montag Vertreterinnen und Vertreter verschiedener medizinischer Fachrichtungen für die Schaffung fachärztlicher Versorgungseinheiten ausgesprochen. Wie das Ö1-"Morgenjournal" zuerst berichtete, soll dies die Spitäler entlasten und Erleichterungen für Kassenpatienten bringen. Derzeit sind solche Einheiten nur in der Allgemeinmedizin und der Kinderheilkunde gesetzlich möglich.
Kardiologin Bonni Syeda, Urologe Mehmet Özsoy, Dermatologin Sylvia Perl-Convalexius und Orthopäde Florian Sevelda, alle in den jeweiligen Berufsverbänden aktiv, betonten in einer Aussendung, die Entlastung fachärztlicher Spitalsambulanzen könne nur mit einem Ausbau im niedergelassenen Bereich Hand in Hand gehen. Es brauche nicht nur zusätzliche Kassenstellen, sondern auch Anpassungen gesetzlicher und kassenrechtlicher Einschränkungen.
Konkret sollen fachärztliche Ordinationen und Ambulatorien künftig gleich behandelt werden, was die Zahl der erlaubten beschäftigten Fachärzte betrifft. Verwiesen wird auf das Erfolgsmodell der Primärversorgungseinheiten (PVE), die derzeit gesetzlich in der Allgemeinmedizin und der Kinderheilkunde etabliert sind und in denen neben Ärzten auch andere Berufsgruppen im Team arbeiten.
Mit diesem sei einer breiteren Öffentlichkeit bereits deutlich geworden, dass Interdisziplinarität und Interprofessionalität den Weg in die medizinische Zukunft ebnen würden, so der Wunsch der Medizinerinnen und Mediziner an die kommende Bundesregierung.