Causa Schilling: Worum es beim Prozess heute geht
Der Prozess zwischen dem Aktivisten-Ehepaar Sebastian und Veronika Bohrn Mena sowie der grünen EU-Abgeordneten Lena Schilling geht heute, Donnerstag, in die nächste Runde. Schilling soll falsche Vorwürfe der häuslichen Gewalt über Sebastian Bohrn Mena verbreitet und dem Ehepaar „Mafia“-Praktiken unterstellt haben. Schilling bestreitet, diese Äußerungen „öffentlich“ getätigt zu haben.
Beim ersten Prozesstag im Juni hatte die Richterin ein „gerichtsinternes Einigungsverfahren“ vorgeschlagen. Dieser Versuch der Mediation scheiterte bisher.
Schillings Anwältin Maria Windhager habe zudem vergangene Woche einen Vergleich vorgeschlagen, meint Sebastian Bohrn Mena gegenüber Heute: „Von uns aus gerne, haben wir gesagt – aber nicht, wenn dieser Versuch den Prozess verzögern würde und wir dann wieder monatelang warten müssten.“
Bohrn Menas: "Acht prominente Personen"
Was die Öffentlichkeitsarbeit anbelangt, wählen die Streitparteien derzeit unterschiedliche Strategien. Während Schilling, samt Rechtsvertretung, im Hintergrund agiert, gehen die Bohrn Menas öffentlich in die Offensive. Es sei belegt, dass Schilling „acht prominenten Personen“ Affären, sexuelle Übergriffe oder Vergewaltigung vorgeworfen habe, heißt es in einem Statement der Bohrn-Mena-Stiftung „Común“.
Am Donnerstag sollen die Bohrn Menas, aber auch Schilling – deren Erscheinen jedoch ungewiss ist – angehört werden. Danach wird das Gericht über die Beweisanträge samt den Listen möglicher Zeugen entscheiden – und den weiteren Fahrplan des Prozesses festlegen.
Konkret haben die Bohrn Menas Schilling auf öffentlichen Widerruf mehrerer Aussagen geklagt, die sie als „tatsachenwidrig“, „ehrenbeleidigend“ und „kreditschädigend“ bezeichnen. Einen Vergleich schließen die Bohrn Menas prinzipiell nicht aus. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass Schilling ihre „unwahren Behauptungen“ widerrufe und dem Ehepaar 20.000 Euro an Kosten ersetze, die der Rechtsstreit bisher verursacht habe.