Politik/Inland

Coronavirus: St. Anton und Paznauntal unter Quarantäne

Um die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, leitet die Bundesregierung weitere Maßnahmen ein. Konkret geht es um "sehr harte" Einschränkungen in drei Bereichen, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) erklärte.

1. Soziales Leben auf ein Minimum reduzieren

Unternehmer werden aufgerufen ihren Mitarbeiter Teleworking zu ermöglichen. Restaurants, Cafés un Bars dürfen nur mehr bis 15.00 Uhr geöffnet haben. Geschäfte, die nicht für die Aufrechterhaltung der Grundversorgung notwendig sind, werden vorübergehend geschlossen. Offen bleiben hingegen Supermärkte, Drogerien, Apotheken, Tankstellen, Trafiken und Banken. Auch Zustelldienste dürfen weiterhin Essen liefern. "Dass es vorzeitig zu einer Verbesserung der Situationen kommt, diese Hoffnung dürfen wir uns nicht machen", sagte Kurz.

2. Umgang mit Nachbarländern

Aufgrund der rasanten Ausbreitung des Virus in den Nachbarländern wird es auch hier zu Einschränkungen kommen. So führt Österreich etwa Grenzkontrollen zur Schweiz und zu Liechtenstein ein. Auch der Flugverkehr nach Frankreich, Spanien und die Schweiz wird eingestellt. Der Warenverkehr soll aber aufrecht bleiben, ebenso soll die Grenze für Berufspendler offen bleiben.

3. Besonders betroffene Gebiete

Wegen der starken Ausbreitung des Virus in einigen Bundesländern, vor allem in Tirol, werden das Paznauntal sowie St. Anton am Arlberg für zwei Wochen unter Quarantäne gestellt und das Gebiet isoliert. Ausländer dürfen ausreisen, werden aber aufgefordert, keine Zwischenstopps einzulegen. Der Arlbergtunnel bleibt geöffnet. Österreicher, die sich in dieser Gegend befinden, werden für zwei Wochen in häusliche Quarantäne gestellt.

"Uns ist vollkommen bewusst, dass die Schritte, die wir setzen, sehr harte Einschnitte sind", sagte Kurz in der Pressekonferenz im Bundeskanzleramt. "Die Maßnahmen sind notwendig, damit wir die Ausbreitung des Virus in Österreich zumindest verlangsamen."

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"Team Österreich"

Alle diese Maßnahmen passieren, um besonderes gefährdete Personengruppen zu schützen, erklärt Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Dazu zählen ältere Menschen und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Es sei notwendig, Zeit zu gewinnen, um die parallel verlaufende Grippewille zu "übertauchen", Medikamente zu entwickeln und auch die Spitalinfrastruktur noch kristenfester zu machen, sagte Anschober.

Damit einher geht auch ein Besuchsverbot in den Spitälern, ausgenommen sind nur Kinder- und Palliativstationen.

Einmal mehr forderte Anschober dazu auf, als Team Österreich zusammen zu stehen.

Innenminister Karl Nehammer warnte ausdrücklich vor Falschmeldungen, die auf den Sozialen Medien kursieren.

NEU: Diesen Artikel gibt auch auf Bosnisch/Kroatisch/Serbisch:

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