Karner will Taliban abschieben, aber "keine Frauen und Kinder"
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat sich erneut für Abschiebungen nach Afghanistan, etwa von Taliban, und Syrien ausgesprochen. Und zwar noch in diesem Jahr, wie er im Interview mit der deutschen Bild am Sonntag sagte. "Wieso soll ich einen Taliban nicht wieder nach Afghanistan zurückbringen?", fragte Karner.
Außerdem forderte der Minister, Migranten keine wirtschaftlichen Anreize zu senden. Die Sozialhilfe solle auf "europäischer Ebene angepasst und reduziert" werden.
"Wir müssen offen und ehrlich darüber reden, wie wir Menschen wieder nach Syrien zurück in bestimmte Regionen wie Damaskus bringen", forderte Karner in der deutschen Boulevardzeitung.
"Natürlich nicht Kinder und Frauen", sondern Straftäter und Gefährder. Derzeit sind Abschiebungen nach Afghanistan und in das Bürgerkriegsland Syrien wegen massiver Menschenrechtsverletzungen nicht möglich.
Gefragt nach der Anzahl der in Österreich aufhältigen Gefährdern und Taliban antwortete das Innenministerium gegenüber der APA mit Verweis auf die Kriminalitätsstatistik 2022.
Zahl der Taliban nicht bekannt
Demnach gab es im Vorjahr österreichweit 488.949 Anzeigen und es konnten bei einer Aufklärungsquote mit 52,2 Prozent 6.504 Tatverdächtige aus Syrien und 5.398 Tatverdächtige aus Afghanistan ausgeforscht werden.
Zur Zahl der Taliban aus Afghanistan und Gefährder aus Syrien wurden keine Angaben gemacht. Ein Sprecher betonte: "Unter den Hochrisikogefährdern in Österreich befinden sich auch Personen aus diesen Ländern, die ein Risiko in terrorismusbezogenen Phänomenen darstellen und deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet werden."
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Karner plädierte im Bild-Interview außerdem erneut für Asylverfahren außerhalb Europas. "Wir müssen den Schleusern die Geschäftsgrundlage entziehen", erklärte der Innenminister. "Ich dränge darauf die Möglichkeit, wie sie bereits Dänemark hat, Asylverfahren in sicheren Drittstaaten durchzuführen, den anderen europäischen Ländern zu ermöglichen."
Dann könnten "Tote im Mittelmeer verhindert werden", meinte er. "Das europäische Asylsystem ist mittlerweile so kaputt, dass wir es neu machen müssen. Wir müssen voll auf die Asylbremse steigen."
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Dänemark hat in der EU-Migrationspolitik eine Sonderrolle. Diese ermöglicht es dem nordischen Land etwa, mit Ruanda Gespräche über die Errichtung von Asylzentren zu führen. Allerdings wird dieser Plan aktuell nicht weiterverfolgt.