Putin ernennt Karin Kneissl zur Botschafterin für den Amur-Tiger
Neuer Job für Karin Kneissl, ehemals für die FPÖ Außenministerin und Vertraute von Kreml-Chef Wladimir Putin. Der russische Präsident hat die 59-Jährige zur Botschafterin für den Schutz der in Russland bedrohten Amur-Tiger ernannt. Das berichtet die russische Agentur RIA.
Kneissl lebt seit dem Vorjahr in Sankt Petersburg, dort leitet sie eine russische Denkfabrik. Bei ihrem Umzug aus Beirut wurden ihre Ponys mit einer russischen Militärmaschine in ihre neue Heimat geflogen.
Ehrengast Putin
Für Aufsehen sorgte aber vor allem ihre Hochzeit im Jahr 2018, als sie noch Ministerin war. Als Ehrengast war Putin eingeladen. Die Bilder, auf denen sie nach einem gemeinsamen Tanz einen Knicks vor dem Kremlchef macht, führten zu heftigen Kontroversen.
Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die größte Raubkatze der Welt. Kneissl hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde. Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.
2026 ist auf der Insel Russki bei Wladiwostok auch die Eröffnung eines Safari-Parks geplant, in dem Amurtiger gehalten werden sollen, die nicht mehr ausgewildert werden können. Der Tiger steht unter Schutz und wird trotzdem immer wieder Opfer von Wilderern.
Zuletzt hatten die Behörden eine wachsende Population gemeldet dank staatlich finanzierter Schutzprogramme. Russland habe die Zahl seiner Amurtiger in den vergangenen zehn Jahren auf fast 750 Exemplare verdoppelt, hieß es. Auch Putin selbst inszeniert sich immer wieder als oberster Tierschützer des flächenmäßig größten Landes der Erde.