Politik/Inland

Ibiza-Affäre: Internationale Medien über "peinlichen Ösi-Vize"

Die europäische Medienlandschaft blickt nach Österreich: Kaum ein Online-Medium kommt derzeit an den heimlichen Video-Aufnahmen, die Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache schwer belasten, vorbei. Auf vielen Websites ziert Strache die Startseite.

Besonders groß ist das Interesse bei den deutschen Nachbarn: Die deutsche Boulevard-Zeitung Bild titelt "Ösi-Vize Strache bot Aufträge für Wahlkampfhilfe an" und behauptet zugleich, mehr über die Teilnehmer des Gesprächs zu wissen als viele andere Medien. Neben Strache und seinem Vertrauten Johann Gudenus sei auch die Frau von Gudenus in dem Video zu sehen, schreibt die Zeitung.

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Die deutsche Welt sieht den Vizekanzler "in Bedrängnis" - und sieht in ihrem Artikel Parallelen zwischen Österreich und anderen Staaten (etwa den USA), in denen es versuchte Wahlbeeinflussung aus dem Ausland gegeben habe. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung lässt ihre Wähler über einen Rücktritt Straches abstimmen. Auf die Frage, ob der FPÖ-Chef zurücktreten sollte, antworteten am Freitag mehr als 74 Prozent der User mit Ja. Nur 18 Prozent der User glaubten, Strache habe sich "nichts zu Schulden kommen lassen".

"Peinlich" und "verfänglich"

Auch im nicht deutschsprachigen Ausland ist das Video ein Thema: Die französische Le Monde bezeichnet die Ibiza-Affäre als "peinlich" und "verfänglich". Die Washington Post sieht Strache "unter Beschuss". Auch die spanische El Pais, die britische Daily Mail sowie die italienische La Repubblica berichten. Letztere sieht die Beziehungen zwischen den "europäischen Ultra-Rechten und Moskau bestätigt".

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Zuletzt war die FPÖ mehrmals mit negativen Schlagzeilen aus dem Ausland konfrontiert: Sowohl Straches Sager vom "Kampf gegen den Bevölkerungsaustausch" als auch das Braunauer "Ratten-Gedicht" und die Auseinandersetzung mit ORF-Moderator Armin Wolf schlugen hohe Wellen.

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