Politik/Inland

Hofburg: Anschober gibt Hofer einen Korb

Nach den Vorsitzenden von Neos und Grünen war am Montagabend FPÖ-Chef Nobert Hofer zu Gast im ORF-Sommergespräch. Hofer nutzte die Gelegenheit, um die Corona-Maßnahmen der Regierung als überzogen darzustellen. Er sagte, man müsse "mit Maß und Ziel vorgehen". Es gebe viele andere gefährliche Krankheiten -  TBC, Aids, Krankehauskeime. Auch daran würden viele Menschen sterben. Durch die strengen Coronaregeln könne "die Wirtschaft nicht mehr atmen, dann fehlen dem Gesundheitssystem Einnahmen. Auch da sterben dann Menschen, zum Beispiel an Herzinfarkt".

Ein starkes Stück

Als ehemaliges Regierungsmitglied las Hofer Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Leviten. Erlässe seien durchzulesen. "Einen Fehler zu übersehen, ja, aber 27 Fehler nicht zu erkennen, ist ein starkes Stück", sagte Hofer.

Zur Kandidatur von Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache in Wien sagte Hofer, er gehe davon aus, dass die FPÖ die Wahl nicht anfechten werde. Das würden andere wie die Partei "Der Wandel" tun. Er, Hofer, sei damals gegen eine Anfechtung der Bundespräsidentenwahl gewesen, weil die Leute das nicht wollen. Aber es seien sehr viele Fehler passiert.

Familie, Kind und Hund in Kleinwohnung?

Gefragt, ob er keine Eindrücke gewonnen habe, wo Straches Lebensmittelpunkt ist, antwortete Hofer: "Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass diese ganz, ganz kleine Wohnung in Wien für die ganze Familie mit Kind und Hund der Lebensmittelpunkt ist."

Das Ergebnis der Wien-Wahl hat der FPÖ-Bundesobmann bereits abgehakt. Er rechnet damit, dass seine Partei zweistellig bleibt, aber Landesparteichef Dominik Nepp solle sich auf die übernächste Wahl konzentrieren und Aufbauarbeit leisten. Schließlich seien die Probleme der FPÖ, vor allem die Spesenaffäre, von Wien ausgegangen.

Bei der Landtagswahl in Oberösterreich in einem Jahr werde Manfred Haimbuchner "das Bundesland aufmischen".

Hofburg-Kandidatur gegen Anschober

Er selbst will erneut für die Bundespräsidentenwahl kandidieren, falls Rudolf Anschober statt Van der Bellen kandidiert. "Das würde mich sehr interessieren, da in den Ring zu steigen."

Anschober: "Ich habe andere Sorgen"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober reagierte wenig erfreut über Hofers Aussage. Laut Mittags-ZiB erklärte er: „Wenn Norbert Hofer glaubt, nur mit Spekulationen über eine aktuell nicht anstehende Bundespräsidentenwahl nach Monaten wieder in das politische Gespräch zu kommen, dann ist das seine Entscheidung. Ich habe wirklich andere Sorgen. Und ich wünsche mir, dass unser Bundespräsident am Ende seiner ersten Amtszeit neuerlich kandidiert.“