Politik/Inland

Nach zwei Jahren Haft: Im Iran inhaftierter Österreicher freigelassen

Im Iran ist ein Österreicher nach mehr als zwei Jahren aus der Haft entlassen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. 

Die iranischen Behörden hätten den österreichischen Staatsbürger Christian Weber, der wegen Verbrechen in der iranischen Provinz West-Aserbaidschan inhaftiert gewesen sei, an den österreichischen Botschafter in Teheran, Wolf Dietrich Heim, übergeben, hieß es unter Berufung auf das iranische Justizportal Mizan.

Vorwürfe erwiesen sich als falsch - blieb trotzdem inhaftiert

Laut einer Parlamentarischen Anfrage des FPÖ-Nationalratsabgeordneten Martin Graf an Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) vom Dezember des Vorjahres wurde Weber am 25. August 2022, damals 27 Jahre alt, kurz nach dem Übertritt der iranischen Grenze ins Gefängnis der iranischen Staatspolizei in Urum im Norden des Iran "verschleppt und dort inhaftiert. Spionage-Vorwürfe, die angeblich der somalische Geheimdienst übermittelt hatte, erwiesen sich als falsch. 

Trotzdem befindet sich Christian Weber nun schon fast eineinhalb Jahre in Haft, ... (derzeit im Gefängnis Maku - ebenfalls im Norden des Iran)", hieß es in der Anfrage. Weber werde anstelle der fallen gelassenen Vorwürfe nun das Mitführen gefährlicher Waffen zur Last gelegt, schrieb Graf damals.

Mit 48 Inhaftierten in einem Raum

Laut der Anfrage wurde eine Mahnwache für Weber abgehalten und eine Online-Petition wurde aufgelegt, die an das österreichische Parlament gerichtet ist. Darin fordern die Unterzeichner "die zuständigen Stellen im Außenministerium auf, alle diplomatischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um die Befreiung des Österreichers zu erreichen, der als politischer Gefangener festgehalten wird". 

Die Familie sei in Sorge. Und weiter heißt es in der Petition: "Die Haftbedingungen im Iran sind nicht vergleichbar mit denen in Österreich: Er schläft gemeinsam mit 48 weiteren Inhaftierten in einem Raum, das erste halbe Jahr ohne Matratze, und klagt über Rückenschmerzen. Obwohl das Urteil, er wäre ein Spion für die USA und Großbritannien inzwischen fallen gelassen wurde, ist er weiter dort und wird nicht abgeschoben."

Kurz zusammengefasst

  • Der Österreicher Christian Weber wurde nach über zwei Jahren Haft im Iran freigelassen.
  • Er war wegen angeblicher Spionagevorwürfe inhaftiert, die sich als falsch erwiesen; stattdessen wurde ihm dann das Mitführen gefährlicher Waffen vorgeworfen.
  • Es gab diplomatische Bemühungen, eine Petition und Mahnwachen zur Unterstützung seiner Freilassung.