Politik/Inland

Gleiche Hürden für alle Lehrer

Bis 2025 wird etwa die Hälfte aller Lehrer in Pension gehen – rund 50.000 also. 3000 bis 4500 Stellen müssen jährlich neu besetzt werden – der Bedarf an Lehrkräften ist groß wie nie. Ab 2014 wird sich die Ausbildung aber grundlegend ändern. Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) und Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (VP) haben am Dienstag nach fünfjährigen Verhandlungen das Konzept präsentiert.

Aufnahmeprüfung für alle

Was bisher nur für Pflichtschullehrer (Volks-, Haupt und Sonderschule) galt, müssen jetzt alle Lehramtskandidaten machen. Schmied legt Wert darauf, dass künftig nur „geeignete Persönlichkeiten“ Lehrer werden. Wie die Aufnahmeprüfung gestaltet werden soll, ist aber noch offen.

Alles Master

Die Lehrerausbildung wird für alle Pädagogen gleich: Vier Jahre Bachelor-Ausbildung, dann ein- bis zweijährige Praktika an den Schulen. Die (verpflichtende) ein- bis zweijährige Master-Ausbildung soll berufsbegleitend zu den Praktika erfolgen. Der Master-Abschluss ist Voraussetzung für eine Fix-Anstellung.

Duale Ausbildung

Bisher galt: Pflichtschullehrer werden an den Pädagogischen Hochschulen (PH) geschult, AHS- und BHS-Lehrer an den Universitäten. Die neue Ausbildung wird sowohl an den Unis als auch an den PH stattfinden; auch hier sind Details noch zu klären. Töchterle skizziert die Idee der geplanten Kooperationsform: „PH haben ihre Stärken in der Praxis, die Unis sind am Puls der Forschung.“

Zwangsehe

Speziell dieser Punkt, dass Unis zu Kooperationen mit PH verpflichtet werden sollen, missfällt den Uni-Rektoren. „Wie bei jeder Zwangsehe kann das nur schiefgehen“, befindet Rektoren-Chef Heinrich Schmidinger. Die Partner seien einfach zu unterschiedlich. Außerdem fürchten die Rektoren um ihre Autonomie: Studienpläne fielen bisher allein in ihre Hoheit, künftig soll ein ministeriell beschickter Zertifizierungsrat feststellen, ob das Studienangebot passt. Schmidinger: „De facto wird das ein politisches Kontrollinstrument.“

Die Hochschülerschaft lehnt speziell „Knock-out-Prüfungen“ für Lehrer ab. Sie fordert mehr Beratung und Mentoring an den Unis.