Politik/Inland

FPÖ attackiert Anschober: "Schweigen ist nicht mehr zu akzeptieren"

"Sperre Dein Kitz Bar zu - oder willst Du schuld am Ende der Saison in Ischgl u eventuell Tirol sein" (sic!): Das schriebt Nationalratsabgeordneter und Tiroler Hotelier Franz Hörl am 9. März an den Wirt des "Kitzloch" in Ischgl. Jener Ort, an dem kurz vor dem Shutdown der Republik Österreich noch eine zünftige Corona-Party mit Ballermann und jeder Menge Gästen gefeiert wurde.

Die SMS hatte am Freitag der Ötztaler Blogger Markus Wilhelm über seine Plattform dietiwag.org veröffentlicht. Sie zeigt: Innerhalb der Branche wusste man Bescheid über das, was sich in Ischgl anbahnt. Mittlerweile ist bekannt, dass sich Hunderte Skandinavier im Skiort mit dem Coronavirus infiziert haben.

Von Seiten der Bundesregierung gab es bisher sehr beschwichtigende Worte zum Fall Ischgl. Der Mikrokosmos Tirol, samt Landeshauptmann Günther Platter, weist grundsätzlich jedwede Schuld von sich. Das Krisenmanagement habe doch gut funktioniert, betont man einhellig. "Wir haben uns nichts vorzuwerfen", sagte Platter.

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FPÖ: Anschober soll sich Tirol "zur Brust nehmen"

FPÖ-Gesundheitssprecher Gerhard Kaniak sieht das ganz anders. Er zeigt sich verärgert über das Vorgehen von Gesundheitminister Rudolf Anschober in der Ischgl-Affäre: "Das Schweigen des Ministers zu dieser Causa ist nicht mehr länger zu akzeptieren. Dieser handfeste Skandal darf nicht unter den Tisch gekehrt werden, denn das lasche Vorgehen der Behörden schadet Österreich und unserem Tourismus nachhaltig. Anschober ist nun angehalten, sich zu diesem Sachverhalt endlich zu äußern", heißt es in einer OTS-Aussendung von Samstagmorgen.

Diese "unglaubliche Vorgangsweise darf nun auch nicht wie eine heiße Kartoffel zwischen den einzelnen Behörden herumgereicht werden", poltert Kaniak. Anschober müsse sich die zuständige Landessanitätsdirektion in Tirol "zur Brust nehmen". Norwegen habe die Zuständigen gewarnt, dies sei erst nach fünf Tagen ernst genommen worden. 

"Dieser Skandal ist aber nicht nur ein grüner, sondern einer in dem beide Regierungsparteien auf Bundesebene verstrickt sind", legt Kaniak nach.

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