Politik/Inland

Strache stellt Bedingungen für Koalition

Ein Stopp des ESM-Vertrags, eine Steuerentlastung des Mittelstandes und ein „Ende des Asylbetrugs“ – dies sind die Bedingungen unter denen die FPÖ Teil einer Regierung werden würde, sagte Parteichef Heinz-Christian Strache am Mittwoch im Interview mit Ö1. Wer ein möglicher Partner einer solchen Koalition sein sollte, darauf legte sich Strache nicht wirklich fest: Bislang hat nur die ÖVP den Blauen keine definitive Absage erteilt; die SPÖ hat eine Koalition bislang ausgeschlossen.

"Ich habe nichts zu verstecken"

Aber nicht nur der Wahlausgang, auch der Kampf um Wählerstimmen war Thema des Interviews – und dabei zentral jenes Bild, das HC Strache kürzlich auf Facebook gepostet hatte: er selbst, nur in Badehosen bekleidet. Dass das Foto kurz nach jenem Frank Stronachs, auf dem er sich mit nacktem Oberkörper zeigt, im Netz veröffentlich worden ist, ist für den FP-Chef purer Zufall: „Ich finde es wirklich lustig und absurd, wie aufgeregt man ist, dass ein HC Strache auch mit Badehose schwimmen geht“, so der FP-Chef. „Ich bin ein Mensch wie jeder andere, ich habe nichts zu verstecken.“ Stronach und dessen Partei sehe er nicht als ernsthafte Gegner an – „das entspricht Ihrem Wunschdenken“, entgegnete er dem Ö1-Interviewer. Seine Einschätzung sei ganz klar: „Das Team Stronach ist für mich ein Arbeitsmarktservice für gescheiterte BZÖ-Politiker.“

Stronachs Vergangenheit untersucht

Dass ein Mitarbeiter des FPÖ-Parlamentsklubs aber laut der Kleinen Zeitung einen Verwandten in Kanada damit beauftragt habe, in der Vergangenheit des Wahlkonkurrenten Frank Stronach zu wühlen, sei kein Beleg dafür, dass man das Team Stronach ernst nähme. Laut der Zeitung sei es darum gegangen, herauszufinden, ob Stronach wirtschaftliche Probleme gehabt habe, mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sei, mit Drogen zu tun gehabt habe oder es sexuelle Übergriffe auf Mitarbeiter und dergleichen gegeben habe. Laut Strache sei dies alles in Eigenregie des Mitarbeiters passiert: Der Mitarbeiter, der für die FPÖ in Kärnten kandidiert, habe ausschließlich in seiner Funktion als "Redakteur" der FPÖ-nahen Zeitschrift Zur Zeit recherchiert.

Das Team Stronach freute sich indes darüber, dass die Blauen trotz ihrer Bespitzelungen "natürlich nichts gefunden" haben.

Wenn Politiker die Hüllen fallen lassen

Alle Inhalte anzeigen