Politik/Inland

EU-Wahl: 60 Prozent der Jungen wollen wählen, Rest sieht sich nicht vertreten

Laut einer Umfrage des Vereins YEP - Stimme der Jugend wollen 60 Prozent der Menschen zwischen 14 und 30 Jahren bei der EU-Wahl am Sonntag wählen gehen.

Bei denen, die zum ersten Mal wahlberechtigt sind, lag der Wert bei 66 Prozent. Gründe, nicht zur Wahl zu gehen, sind das Gefühl, sich nicht gut auszukennen und sich nicht vertreten zu fühlen, wie es in einer Presseaussendung zum Projekt "Deine Stimme zählt" vom Freitag hieß.

An der Online-Umfrage haben über 1.200 Personen teilgenommen. Ab 11. Juni sollen in einer zweiten Phase konkrete Forderungen im Hinblick auf die Nationalratswahl im Herbst gesammelt werden. YEP will so die Interessen der Jugend stärker forcieren.

Ein Drittel (34 Prozent) der Befragten, die nicht wählen gehen, nannte als Grund "Ich kennen mich nicht aus". Mit 37 Prozent war der Wert bei Erstwählerinnen und Erstwählern noch etwas höher. Dahinter gaben viele Junge an, dass keine Partei ihre politischen Anliegen vertrete.

Anliegen der jungen Menschen mehr berücksichtigen

Die Geschäftsführerin von YEP, Linda Exenberger, war sich sicher: "Die Jugend ist keineswegs desinteressiert an Politik, aber es gibt zu wenig Informationen, die für Jugendliche verständlich sind." Viele würden sich demnach wünschen, "dass die Anliegen der jungen Menschen mehr berücksichtigt werden".

Ein Wahlaufruf kam am Freitag von der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ): "Besonders wollen wir die Jugend ermutigen, ihre Stimme abzugeben, denn die EU-Politik der kommenden Jahre wird gerade für ihre mittel- und langfristige Zukunft wesentliche Weichen stellen", hieß es in einer Mitteilung des Präsidiums. 

Da den jungen Menschen beispielsweise der Schutz der Menschenrechte besonders wichtig sei, wolle man sie zur Wahl motivieren.

Weniger positiv stimmten die KAÖ die guten Umfragewerte für rechte Parteien: "Wir können nur eindringlich davor warnen, von einer Stärkung dieser Kräfte eine gute Zukunft der EU und Österreichs zu erwarten." Das Ziel dieser Gruppen sei "der Abbau von Demokratie und Menschenrechten".