Doskozil: "Das größte Problem ist Frau Minister Tanner"
Zur Jahresmitte wollte Verteidigungsministerin Klaudia Tanner ihr künftiges Konzept für die Luftraumüberwachung bekanntgeben. Nun hat sie sich, wie ihre Vorgänger, entschieden, diese Entscheidung aufzuschieben. Bis zur Lösung des Rechtsstreits mit dem Jet-Hersteller Airbus bleiben die Eurofighter, ohne aber aufgerüstet zu werden. Die veralteten Saab 105 scheiden ohne Ersatz aus.
„Ich verstehe die Entscheidung von Frau Minister Tanner nicht“, erklärt Hans-Peter Doskozil Montagabend im ORF-Interview. Er kritisiert vor allem, dass die Ministerin weiterhin Verträge mit Airbus abschließe, obwohl der Verdacht bestehe, dass die Rüstungsfirma die Republik Österreich beim Kauf der Eurofighter-Kampfflieger geschädigt habe.
Doskozil erklärt, dass Österreich längst aus allen Eurofighter-Verträgen aussteigen hätte sollen. Denn angesichts des knappen Militärbudgets – Doskozil warnt vor einem möglichen Stellenabbau und Kasernenschließungen – könne Österreich nicht das „teuerste System weltweit“ prolongieren.
„Das größte Problem ist Frau Tanner“, griff Doskozil seine Amtsnachfolgerin dann scharf an. Sie schotte sich im Ressort ab, rede nicht mit dem Offizierskorps und scheue nun auch den Konflikt mit der Eurofighter-Firma Airbus.