Nirgends ist das Image der EU schlechter als in Österreich
Das Verhältnis der Österreicher zur EU ist ein wahrlich gespaltenes. Das zumindest legt - erneut - die jüngste, vom EU-Parlament durchgeführte Eurobarometer-Umfrage nahe.
Denn bei der Bewertung der Maßnahmen, die die Europäische Union während der Coronakrise ergriffen hat, zeigt man sich in Österreich durchaus zufrieden: Eine knappe Mehrheit (insgesamt 53 Prozent der Befragten) hieß die Maßnahmen gut - und lag damit in etwa im Durchschnitt der EU-weiten Werte.
Ganz anders in Deutschland: Dort war nur knapp ein Drittel der Bevölkerung mit den Hilfen und Aktionen aus Brüssel zufrieden. Das dürfte vor allem auf die Empörung über den langsamen Impfstart zurückgehen. Immer wieder war in den deutschen Medien Kritik zu hören gewesen, man hätte die Organisation der Impfstoffe doch lieber in die eigene Hand genommen und sich nicht auf die EU verlassen sollen.
41 Prozent der Österreicher gaben zudem an, dass die Coronakrise ihre finanzielle Lage nicht verschlechtert hat, rund ein Viertel der Befragten aber erwartet dies demnächst.
"Hoffnungsvoll"
Und selbst bei der vorherrschenden Stimmungslage lassen die Österreicher laut Eurobarometer aufhorchen. Gefragt danach, wie sie ihre derzeitige Gemütslage beschreiben würden, antwortete die Mehrheit der Österreicher (40 Prozent) mit "hofnungsvoll".
Anders wiederum in Deutschland. Dort lautete die meist gegegeben Antwort: "frustriert".
Und doch ist das Bild der EU in keinem Land der Union schlechter als in Österreicher. 27 Prozent der Befragten haben ein überwiegend negatives Image von der EU - das sind um 10 Prozentpunkte mehr als der EU-Schnitt.
Doch knapp mehr als ein Drittel der Österreicher hat ein überwiegend positives Bild. Allerdings entspricht auch dies einem großen Abstand von 14 Prozentpunkten zum europäischen Schnitt.
Wie durchwachsen die österreichischen Gefühle sind, zeigt sich aber schon bei der nächsten Frage. Da wurde ermittelt, ob die EU mehr Kompetenzen erhalten soll, um etwa bei der nächsten Krise besser voran zu kommen. Und da stimmen auch die skeptischen Österreicher zu: Ja, sagen 61 Prozent, die EU soll mehr Kompetenzen erhalten.