Politik/Inland

Covid-Hilfe: Das meiste Geld ist nach Wien geflossen

Wenige Tage vor dem Auslaufen der Beantragungsfrist für die letzten Covid-19-Hilfen hat das Finanzministerium eine Bilanz vorgelegt: Insgesamt sind bisher 13,7 Milliarden Euro von der Cofag ausbezahlt worden.

Die meisten Gelder sind mit 3,3 Milliarden Euro nach Wien geflossen. An zweiter Stelle folgt Tirol, wo die Unternehmen mit rund 2,4 Milliarden Euro unterstützt worden sind. Für die großen Bundesländer Niederösterreich und Oberösterreich wurden jeweils nur rund 1,6 Milliarden Euro benötigt. In Salzburg wurden ebenfalls 1,6 Milliarden Euro beantragt, in Kärnten und Vorarlberg jeweils 658 Millionen Euro. Am Ende der Liste findet sich das Burgenland, wo nur 185 Millionen Euro benötigt worden sind.

Brunner: "Arbeitsplätze gerettet"

Für Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) war das der richtige Schritt, um während der vergangenen beiden Corona-Jahre möglichst viele Insolvenzen zu verhindern. Brunner: „Unsere Wirtschaftshilfen haben Arbeitsplätze und Unternehmen gerettet und eine Insolvenzwelle verhindert. Somit lagen die Insolvenzen in den Jahren 2020 und 2021 deutlich unter Vorkrisen-Niveau.“

Nimmt man die Branchen her, so hat die Beherbergungs- und Gastronomiesparte die meisten Hilfsgelder erhalten, insgesamt rund 5,3 Milliarden Euro. Dahinter findet sich der Handel mit nahezu 2,3 Milliarden Euro.

Zuschüsse öffentlich

„Zuletzt mussten immer weniger Betriebe Hilfen aufgrund der Pandemie in Anspruch nehmen. Nun tun wir alles, was möglich ist, um die Auswirkungen der importierten Inflation zu bekämpfen“, sagt der Finanzminister.

Wobei auch die Cofag unter die Lupe genommen wird, auf die das Ausbezahlen von Hilfsgeldern ausgelagert worden war. Zuletzt hat ein Bericht des Rechnungshofes die Gebarung der Cofag schwer kritisiert, was innenpolitisch für einen gehörigen Wirbel gesorgt hatte. Im Herbst wird nun im Parlament über die Evaluierung der Wirtschaftshilfen diskutiert werden, wobei das Finanzministerium bereits klargestellt hat, dass alle Direktzuschüsse über 10.000 Euro in der Transparenzdatenbank veröffentlicht werden.

Diese umfassende Analyse soll den Verantwortlichen auch helfen, für kommende Krisensituationen besser gerüstet zu sein.