Coronavirus: Kurz auf Ö3 "Werden alles Menschenmögliche tun"
Von Johanna Hager
Tag eins, an dem Österreich auf "Notbetrieb"umgestellt ist. Bundeskanzler Sebastian Kurz steht am Montag im Ö3-Radio eine Stunde lang von 7 bis 8 Uhr Rede und Antwort. Denn: Ab heute gibt es Ausgangsbeschränkungen, um die Ausbreitung des Coronavirus' einzudämmen. Die Schulen sind geschlossen. Supermärkte, Banken, Drogeriemärkte und Apotheken haben geöffnet.
Wer muss arbeiten?
Ein Hörer will wissen, wer arbeiten muss und wer nicht. "Das ist immer mit dem Arbeitgeber abzuklären. Wenn Sie nicht anderes gehört haben, dann gehen sie zur Arbeit und klären Sie es mit dem Arbeitgeber ab. Ob die Arbeit systemrelevant ist, das hängt von Branche ab, ist von Arbeitgeber zu Arbeitgeber verschieden."
Warum Automechaniker systemrelevant sind
Kurz nennt als Beispiel einen Automechaniker. Dieser ist vielleicht auf den ersten Blick nicht systemrelevant, doch er ermöglicht vielen Menschen jetzt zur Arbeit zu gelangen. Insbesondere systemrelevanten Berufsgruppen wie medizinischem Personal bis hin zum Lebensmittelhandel. Ein Installateur muss ebenfalls notwendige Reparaturen vornehmen können.
Menschen haben große Sorge, dass die Versorgungssicherheit zusammenbricht. Darauf angesprochen sagt Kurz: "Dort, wo die Logistikketten nicht mehr funktionieren im Handel, da springt das österreichische Bundesheer ein." Die Versorung sei sichergestellt.
Zivildiener als "strategische Reserve"
Dass Zivildiener nun beigezogen werden, um Pflegekräfte aus Osteuropa zu ersetzen, die derzeit nicht mehr kommen können, wirft bei vielen Fragen auf. So auch bei einem Vater, dessen Sohn am 1. April einen Job begonnen hätte.
Soldaten und Zivildiener, die nun einberufen werden, sind eine wichtige "strategische Reserve", so Kurz. "Sie leisten einen wesentliche Beitrag zur Aufrechterhaltung unserer Systeme."
Coronavirus stoppt Hausbau
Kurz verspricht einem Hörer, der mittlerweile keine Wohnung mehr hat und dessen Haus durch die Coronakrise nicht fertiggestellt werden wird: "Wir werden alles Menschenmögliche tun, um bald aus der Krise herauszukommen".
Es gehe jetzt darum, "die Ausbreitung zu verhindern. Die jetzt getroffenen Maßnahmen wie die Ausgangsbeschränkung dauern jedenfalls eine Woche lang an", sagt Kurz.
Kurzparkzonen gelten in Wien weiter
Kurzparkzonen aufzuheben, um mit dem Auto zur Arbeit fahren und parken zu können, ist Frage wie Problem vieler Hörer. Die Stadt Wien wisse von dem Begehr, so Kurz. Es sei allerdings im Aufgabenbereich der Stadt und nicht der Bundesregierung, die jetzige Regelung zu verändern.
4 - Stufenplan und 1000 Ansteckungen
Danach gefragt, auf welcher Stufe wir uns bei dem 4 Stufen-Plan befinden, sagt Kurz: "Ich würde Ihnen gerne sagen, dass der Höhepunkt hinter uns ist, aber dem ist nicht so. Wir werden heute die Grenze von 1000 Ansteckungen erreicht haben. Es geht um unsere Gesundheit und für Ältere ums Überleben."
Flugbetrieb aufrecht
"Wir waren das erste Land in Europa, das einen vier Milliarden Plan aufgestellt hat. Wir arbeiten daran, den Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern", sagt Kurz im Ö3-Wecker. Der Flughafen Wien und die Austrian Airlines halten auch deshalb - trotz Grenzschließungen und Ausgangsbeschränkungen weltweit - noch ihren Betrieb aufrecht. Auch um Österreicher, die noch im Ausland auf Urlaub sind, wieder nach Hause zu bringen.