Politik/Inland

Chef der Antikorruptionsakademie in Laxenburg vorläufig suspendiert

Der Chef der Anti-Korruptionsakademie (IACA) in Laxenburg ist wegen Korruptionsverdachts vorläufig suspendiert worden. Wie profil berichtete, wird Thomas Stelzer in einer anonymen Anzeige beschuldigt, private Reisen, berufliche deklariert und Spesen falsch verrechnet haben.

Das IACA-Gremium zog Stelzer laut profil am 25. Juli einstimmig von seiner Funktion ab. Zu konkreten Details könne man sich derzeit nicht äußern, "da die Akademie keine Partei im strafrechtlichen Verfahren ist" und deshalb auch "keine Kenntnis von den genauen Vorwürfen" habe.

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"Vorläufige Maßnahme"

Stelzers Suspendierung sei eine "vorläufige Verwaltungsmaßnahme, um sicherzustellen, dass eine mögliche Untersuchung von den österreichischen Behörden auf transparente Weise eingeleitet und durchgeführt werden kann, ohne dass ein Interessenkonflikt wahrgenommen wird."

Für Stelzer gelte die Unschuldsvermutung. Auch wenn "die anonymen Vorwürfe nicht zu einer Anklage führen sollten", erforderten sie "seitens der IACA als Anti-Korruptions-Akademie eine starke institutionelle Reaktion". 

Diplomatische Immunität zur Verfügung gestellt

Stelzer erklärte, er selbst habe die Anzeige noch gar nicht zugestellt bekommen, habe jedoch "sofort die diplomatische Immunität zur Verfügung gestellt, um die Aufklärung nicht zu verzögern". Was er über die anonymen Anschuldigungen bisher in Erfahrung bringen haben könne, sei "inhaltsleer und strafrechtlich nicht relevant".

Er sei "selbst am allermeisten daran interessiert, dass diese rasch und lückenlos" aufgeklärt werden. Mit seiner Suspendierung als IACA-Dekan habe der Verwaltungsrat "keine disziplinarische, sondern eine vorsorgliche Maßnahme" gesetzt. Nachsatz: "Ich hoffe, bald in meinen Job zurückkehren zu können."