Meischberger attackiert geständigen "Freimaurer" Hochegger
Von Elisabeth Hofer
In den vergangenen Wochen haben sich die Zuschauerreihen im Großen Schwurgerichtssaal am Wiener Straflandesgericht zusehends geleert. Kein Wunder – die Verhandlung, die sich seither um den Bestechungsverdacht rund um den Linzer Terminal Tower gedreht hatte, war zäh. Befragt wurden die sogenannten "kleinen Angeklagten", an denen die Öffentlichkeit kaum Interesse hat.
Das änderte sich am heutigen 29. Verhandlungstag. Nachdem die Befragungen rund um den Terminal Tower vorerst abgeschlossen sind, ging es in der Causa Buwog weiter - und zwar mit der Befragung einer der zentralen Figuren des gesamten Prozesses: Der zweitangeklagte Grasser-Vertraute und ehemalige FPÖ-Politiker Walter Meischberger soll Dreh- und Angelpunkt zwischen Grasser, Hochegger und dem Bieter-Konsortium gewesen sein.
Wer wusste was von wem?
Vorgeworfen wird Meischberger (sowie auch Grasser, Hochegger und Plech), bei der Privatisierung der Bundeswohnungen (Buwog), Bestechungsgeld von einem Konsortium rund um die Immofinanz kassiert zu haben, damit nicht der Gegenbieter, die CA Immo, den Zuschlag erhält. Dazu soll der damalige Immofinanz-Chef Karl Petrikovics einen Tipp von Lobbyisten Peter Hochegger bekommen haben, wie viel er mindestens bieten müsse, um den Konkurrenten zu übertrumpfen. Hochegger wiederum gab an, die Information von Meischberger gehabt haben.
Während Hochegger zumindest teilweise geständig ist, bestreiten alle anderen Angeklagten, etwas mit einer Bestechung zu tun gehabt zu haben. Meischberger wiederum belastet Hochegger heute schwer und unterstellte ihm, nach einem genauen Kalkül zu handeln.
Für alle Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung