Wallentin will "Wahlkampfleiter" doch nicht erfunden haben
Bundespräsidentschaftskandidat Tassilo Wallentin, der mit Aussagen über einen von ihm erfundenen Wahlkampfleiter für Aufsehen gesorgt hat, fühlt sich missverstanden. Er habe zu Beginn des Wahlkampfes den Namen eines Kanzleimitarbeiters als Kontaktperson genannt, erkärte Wallentin am Montag seine Aussagen. Zuvor hatte er behauptet, dass er jenen "Herrn Svaricek", den er gegenüber Journalisten (samt Telefonnummer) als Kontaktperson genannt hatte, nur erfunden habe.
In einem vom ORF-Radio am Sonntag aufgezeichneten Gespräch erklärte Wallentin wörtlich: "Als mich Journalisten gefragt haben - oder auch im Innenministerium -, wer mein Wahlkampfleiter ist, habe ich einen Namen erfunden. Aber in Wirklichkeit war ich das selbst, das war eine One-Man-Show." Gefragt, ob das rechtlich zulässig sei, sagte er: "Er ist erfunden, ja, klar. Weil es ist keine rechtliche Position, sondern die haben mich gefragt, wer ist da zuständig für die Koordinierung und da habe ich gesagt, 'der Herr Bla-bla'", so Wallentin. "Ich habe ihn genannt, ich glaube, Svaricek oder so ähnlich."
"One-Man-Show"
Am Montag noch bestätigte er diese Darstellung auch auf APA-Anfrage: "Es war eine One-Man-Show, ich bin wirklich stolz auf den Erfolg", so Wallentin. Vornamen habe er sich für den Wahlkampfleiter übrigens keinen ausgedacht, sagte er zu einer entsprechenden Frage. Auf die Nachfrage, ob der bei ihm laut seiner Kanzlei-Webseite tätige namensgleiche Mitarbeiter Namensgeber war oder dieser auch nicht real sei, reagierte Wallentin am Montagabend nicht.
Am Dienstag wies der Rechtsanwalt und Krone-Kolumnist dann "die verbreitete Darstellung, er habe seinen 'Wahlkampfleiter erfunden'" als "verzerrt" und "aus dem Zusammenhang gerissen" zurück. Er habe zu Beginn des Wahlkampfes auf Medienanfrage nach einem Wahlkampfleiter als Kontaktperson für organisatorische Fragen den Nachnamen eines Kanzleimitarbeiters genannt, weil er tatsächlich keinen Wahlkampfleiter beschäftigt habe und eine One-Man-Show gewesen sei.
Wallentin habe diese Geschichte "aus Ironie von sich aus am Wahlabend erzählt, nachdem ihm immer wieder der Vorwurf gemacht worden sei, von einem Milliardär massiv unterstützt worden zu sein", heißt es in der Aussendung. Tatsächlich hätte sein Wahlkampfbudget etwa für die Beschäftigung eines Wahlkampfleiters niemals gereicht, wie er auch während des Wahlkampfes mehrfach betont habe.