Politik/Inland

Bonus für Gerätetausch: Gewessler erfreut über Nachfrage

Die Förderaktion "Energiesparen im Haushalt: Beratung & Gerätetausch" für einkommensschwache Haushalte wird seit ihrem Start Ende Februar 2023 gut angenommen. Laut Umweltministerium gab es bisher 2.229 Erstberatungen, 1.459 Energiesparberatungen und 1.014 Gerätelieferungen. Die Förderung wird durch die Sozialberatungsstellen der Caritas und der Volkshilfe Wien umgesetzt.

"Oft fehlt das Geld, um 'Energiefresser' im Haushalt loszuwerden. Genau da setzt unsere Förderaktion ganz gezielt an: Nach einer gratis Energiesparberatung unterstützen wir betroffene Menschen durch den kostenfreien Tausch eines alten ineffizienten Elektrogroßgeräts auf ein neues und sparsames Gerät", sagte Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Sonntag. "Ich freue mich sehr, dass wir auf diese Weise bereits viele Menschen in ganz Österreich unterstützen können."

Die kostenfreie Förderung steht Personen mit geringem Einkommen zur Verfügung. Anspruchsberechtigt sind all jene, die von der GIS befreit sind oder einen Heizkostenzuschuss der Länder, Wohnbeihilfe, Sozialhilfe oder Ausgleichshilfe in Anspruch nehmen. Ergänzend kann die Sozialberatungsstelle bei Fehlen aller dieser anspruchsgewährenden Nachweise den Anspruch des Haushalts selbst bewerten und hierzu berechtigen.

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"Wird positiv wahrgenommen"

Das Umweltministerium betonte, dass zahlreiche Rückmeldungen zum Programm zeigen würden, "dass die Förderung sehr positiv wahrgenommen wird". Viele Haushalte seien dankbar über die Möglichkeit, eine kostenlose Energiesparberatung und effiziente Haushaltsgeräte zu erhalten. "Durch den niederschwelligen Zugang und die damit verbundene Erstberatung sprechen auch Personen an den Beratungsstellen vor, die noch nie mit der Caritas oder Volkshilfe Wien in Kontakt waren. Durch diesen ersten Kontakt konnten auch schon zahlreiche Folgeberatungen zu anderen Themen durchgeführt werden", hieß es.

Dem Ministerium zufolge wurden bisher Budgetmittel in der Höhe von rund 1,5 Millionen Euro in Anspruch genommen. Ab dem kommenden Jahr sind demnach bis 2026 jährlich 30 Millionen Euro an Fördermitteln vorgesehen. Die Menschen, die das Programm in Anspruch genommen haben, sind laut dem Ressort großteils weiblich - je nach Bundesland zwischen 57 und 74 Prozent Anteil.

Der überwiegende Anteil der Antragstellenden ist GIS- gebührenbefreit, das heißt das Haushaltseinkommen liegt bei Ein-Personen-Haushalten unter 1.243,49 Euro bzw. bei Zwei-Personen-Haushalten unter 1.961,75 Euro. Die Altersverteilung ist breit gestreut: Der jüngste Mensch, der einen Antrag gestellt hat, ist 18 Jahre alt, der älteste 97 Jahre. Die Altersverteilung zeigt ein Durchschnittsalter von etwa 55 Jahren, besonders stark bei den Anfragen sind die Gruppe der Menschen zwischen 56 und 65 Jahren und die Gruppe zwischen 31 und 40 Jahren.

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Ein Gerät pro Haushalt

Getauscht wird ein Gerät pro Haushalt, darunter fallen Herd, Kühlschrank, Waschmaschine oder auch der Geschirrspüler. Insgesamt wurden bisher beispielsweise allein 253 Kühlgeräte (inkl. Gefriertruhen) getauscht. Mit einem angenommenen Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde und einem durchschnittlichen Verbrauch des Neugeräts von 150 Kilowattstunden pro Jahr, können im Vergleich zu einem stark verbrauchenden Altgerät (Annahme von 350-400 Kilowattstunden), in einem Jahr bis zu 100 Euro Stromkosten pro Gerät eingespart werden. Das jährliche CO2-Ersparnis-Potenzial bei den bisher getauschten Kühlschränken/Gefriertruhen beträgt laut Ministerium etwa 20 Tonnen CO2.