PISA-Test wird 2015 doch stattfinden
Von Bernhard Gaul
Positive Nachrichten aus dem Bildungsministerium sind in letzter Zeit rar gewesen. Umso erfreuter konnte Bildungsministerin Heinisch-Hosek am Freitag von einem Durchbruch berichten. "Gute Nachrichten – der PISA-Test 2015 wird nun doch auch in Österreich stattfinden", sagte die SPÖ-Politikerin zum KURIER.
Stopp nach Datenleck
Aber liegt denn nun eine Datensicherheit vor? "Wir haben immer gesagt, dass der TÜV Austria bis Ende des Jahres ganz genau prüfen wird, wie es mit den Abläufen beim bifie aussieht – und auch die Daten und die Datenserver genau prüfen wird. Ich gehe davon aus, dass wir bis Frühling 2015 ganz genau Sicherheit haben werden." Bis dahin werde das bifie "neu aufgestellt" und "auf Herz und Nieren geprüft" sein.
Heinisch-Hosek bestätigte, dass Österreich eine Ausnahmeregelung der OECD bekommen hat: "Wenn im Frühling 2015 alle Länder die PISA-Haupttests machen, werden wir die Vortests durchführen. Und im Herbst, im Oktober, können wir dann den PISA-Haupttest durchführen lassen. Das ist außergewöhnlich. Und ich freue mich sehr darüber", erklärte die Ministerin.
Sie habe in den vergangenen Wochen im Hintergrund intensiv mit dem Management der OECD verhandelt, um diese Ausnahmeregelung zu bekommen. "Wir dürfen die Tests später durchführen lassen, das wurde mir in der OECD von Andreas Schleicher (dem internationalen Koordinator des PISA-Programms) zugesagt."
PISA-Ergebnisse 2016
Heinisch hatte viel Kritik einstecken müssen, da ihr unter anderem vorgeworfen wurde, dass sie den PISA-Test nur gestoppt habe, damit die Leistungen der österreichischen Bildungsinstitute nicht international verglichen werden können. Österreich rangiert im Mittelfeld und hatte bei den PISA-Tests zuletzt immer wieder Plätze verloren. "Mir sind internationale Tests sehr wichtig", betonte die Ministerin deshalb am Freitag. "Ich bin froh, dass wir diese Tests jetzt doch zu Ende führen können und Daten aus Österreich damit nicht fehlen." Sie habe immer gesagt, dass Österreich grundsätzlich beim PISA-Test dabei sein sollte. "Somit werden die Ergebnisse des PISA-Tests im Herbst 2016 vorliegen."
Die Grünen zollten Heinisch-Hosek Respekt für ihre Entscheidung. "Es ist nicht selbstverständlich, dass eine Ministerin eine falsche Entscheidung zurücknimmt", sagt Bildungssprecher Harald Walser.