Politik/Inland

Beirat zu Wasserstoffstrategie gab erstmals Empfehlungen ab

Die Plattform Hydrogen Partnership Austria (HyPA) hat am Mittwoch der Bundesregierung erstmals ihre Empfehlungen zur Umsetzung der heimischen Wasserstoffstrategie abgegeben. Zu den Vorschlägen gehören unter anderem die Schaffung konkreter rechtlicher Grundlagen zur Attraktivierung von Investitionen ins Wasserstoffsystem sowie die Umsetzung eines Regulierungsrahmens für Wasserstoff bis Ende Juni. Außerdem brauche es beschleunigte Genehmigungsverfahren.

Sichergestellt werden sollten auch Importoptionen und der Anschluss an die Initiative European Hydrogen Backbone (EHB), deren Ziel die Entwicklung eines europäischen Wasserstoffnetzes ist. Der Beirat empfiehlt zudem, ein staatlich vorfinanziertes Startnetz zu etablieren sowie die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Transformation zu schaffen. Der Dialog zu Stakeholdern der Finanzwirtschaft müsste intensiviert und die Wasserstoffforschung gestärkt werden.

Das Klimaministerium verwies in einer Mitteilung auf bereits in Umsetzung befindliche Maßnahmen wie etwa das neue Wasserstoffförderungsgesetz, das derzeit in Begutachtung ist, oder den Aufbau einer "zielgerichteten Wassserstoff(leitungs)infrastruktur". Beschleunigte Genehmigungsverfahren seien im Rahmen des geplanten Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetzes vorgesehen, hieß es weiter. Da Österreich die erforderlichen Wasserstoff-Mengen national nicht ausreichend herstellen könne, seien bereits Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Ländern am Laufen.

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"Klimaneutraler Wasserstoff ist ein zentrales Element für unsere Energiezukunft und wichtig für die Erreichung unserer Klima- und Energieziel", so Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) laut Aussendung. Die Empfehlungen des Beirats würden "deutlich machen, dass wir mit den bereits gesetzten Maßnahmen auf einem guten Weg sind".

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) betonte, "die Stärkung und der Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft sind ein wesentlicher Faktor, um Österreich weiterhin als starken Standort im internationalen Wettbewerb positionieren zu können". Es brauche auch in noch weitere Anstrengungen, "um die Potenziale der Wasserstoffwirtschaft ideal nutzen zu können".

"Die Ziele sind sehr ambitioniert", so der Beiratsvorsitzende und früherer Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber in einem Pressestatement. Bis 2030 sollen 1.000 Megawatt Elektrolyseleistung etabliert werden, was bedeuten würde, den grauen Wasserstoff (ungefähr 116.000 Tonnen, die im Jahr in Österreich verbraucht werden) durch grünen Wasserstoff zu substituieren.

Das Gremium Hydrogen Partnership Austria wurde auf Initiative des Klimaministeriums und des Wirtschaftsministeriums als Begleitung zur Umsetzung der Wasserstoff-Strategie eingerichtet. Zu dem Beirat gehören zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus der heimischen Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung wie beispielsweise vom Verbund, der Montanuniversität, der E-Control, von Andritz und den Austrian Airlines.