Aschbacher: Unternehmer erhebt weitere schwere Vorwürfe
Er habe sofort nach Bekanntwerden der Plagiatsvorwürfe gegen Ex-Arbeitsministerin Christine Aschbacher (ÖVP) "eine umgehende Prüfung der Sachlage in Auftrag gegeben", sagte Bürgermeister Klaus Schneeberger (ÖVP) am Montag in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Fachhochschule Wiener Neustadt. Fakt sei, dass die ehemalige Ministerin ihr Studium im Jahr 2006 - lange vor ihrer politischen Tätigkeit - abgeschlossen habe.
Nun geht es laut Schneeberger darum, "die damaligen Abläufe nachzuvollziehen und zu hinterfragen". Die Kollegiumsleitung der Fachhochschule als zuständige Behörde habe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Bis zum Vorliegen dieser Erkenntnisse seien Vorverurteilungen hintanzustellen, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende. Er fügte hinzu, dass wissenschaftliche Integrität das Fundament der FH Wiener Neustadt sei.
Weitere Vorwürfe
Zweifel bestehen bekanntlich auch an der Seriösität von Aschbachers Dissertation an der Universität in Bratislava. Der Standard berichtete in dieser Causa von weiteren Vorwürfen. Aschbacher soll für ihre Dissertation mit acht Führungskräften von unterschiedlichen Unternehmen qualitative Interviews geführt haben - unter anderem mit einem Geschäftsführer des Energietechnik-Betriebs Urbas.
Der Standard zitiert Andreas Urbas, einer von drei Geschäftsführern des Unternehmens Urbas, wie folgt: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass bei uns jemand so einen Schmarrn von sich gibt."
Es sei zwar möglich, "dass jemand bei uns angerufen hat, weiterverbunden wurde zu jemandem, der meinte, gescheit sein zu müssen, aber das ist eher unwahrscheinlich", so Urbas. Zudem habe die Zusammenfassung des Interviews "offensichtlich gar keinen Bezug zu unserem Unternehmen und unserem Geschäft".