Anschober will die Notbremse ziehen
Von Josef Gebhard
Auch Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) bereitet die Bevölkerung Ostösterreichs schon darauf vor, dass auf sie wohl strengere Corona-Maßnahmen zukommen. „Wir müssen den Mut haben, in einzelnen besonders stark betroffenen Regionen die Notbremse zu ziehen“, sagte er am Sonntag.
Der Minister verwies erneut auf die starke Dominanz der ansteckenderen, aggressiveren britischen Virusvariante in den östlichen Bundesländern und die hohe Auslastung der dortigen Intensivstationen. In Wien seien mittlerweile 152 Covid-Intensivpatienten in Behandlung. Im Herbst sei der Höchststand bei 162 gelegen, sagte der Minister im Vorfeld des Bund-Länder-Gipfels am Montag, bei dem die weitere Vorgehensweise fixiert werden soll.
Viele Vorschläge
Wie diese aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Diskutiert und von Experten gefordert wurde im Vorfeld zum Beispiel eine Verlängerung der Osterferien um eine Woche (was Elternvertreter skeptisch sehen) oder eine – rechtlich wohl schwer umsetzbare – Verpflichtung zum Home Office, für Berufsbereiche, in denen das möglich ist.
Auch eine Verkürzung der Gültigkeitsdauer von Schnelltest-Ergebnissen von 48 auf 24 Stunden stand zuletzt zur Debatte.
Regeln für Ostern
Thema dürfte am Montag auch die Frage nach den Regeln für die Osterfeiertage sein. Im Gesundheitsministerium denkt man an eine Lockerung der Besuchsregeln, wie aus dem am Freitag öffentlich gewordenen Sitzungsprotokoll der Kommission hervorgeht.
Orientieren will man sich dabei an jenen Regeln, die zu Weihnachten vorgeschrieben waren. Damals waren die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen komplett aufgehoben, zudem durften sich bis zu zehn Personen aus bis zu zehn verschiedenen Haushalten treffen. Derzeit sind ja wieder nur Treffen von maximal vier Personen aus zwei unterschiedlichen Haushalten zuzüglich minderjährigen Kindern gestattet.