Nur wenige Jungeltern beantragen Pensionssplitting
Von Elisabeth Hofer
Die Zahl ist überraschend gering: Nur 1.043 Personen haben im Jahr 2021 das Pensionssplitting beantragt, wie aus einer parlamentarischen Anfrage der Neos an Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hervorgeht. Bei 86.078 Geburten sind das gerade einmal etwa zwei Prozent aller Jungeltern.
Dabei soll das Pensionssplitting eigentlich vor allem dazu dienen, Altersarmut von Frauen zu verringern. Eltern können für die Jahre der Kindererziehung die im Pensionskonto eingetragene Teilgutschriften übertragen. Der erwerbstätige Elternteil (laut Arbeiterkammer sind das in acht von zehn Fällen die Väter) kann Teile seiner Kontogutschrift an den erziehenden Elternteil übertragen. Jener Elternteil, der sich der Kindererziehung widmet, erhält dafür eine Gutschrift im Pensionskonto.
Es ist aber nicht nur ein extrem geringer Anteil der Jungeltern, der sich für das Pensionssplitting entscheidet, auch lokal gibt es deutliche Unterschiede. Die meisten, nämlich 218 Anträge kommen aus Oberösterreich, Niederösterreich (168) und Wien (153). In Kärnten (21) oder dem Burgenland (23) nutzt kaum jemand die Möglichkeit.
„Der Hauptgrund, warum Frauen nach wie vor weniger verdienen als Männer und deshalb später auch weniger Pension bekommen, ist, dass sie es sind, die sich um die Kinderbetreuung kümmern und sich dadurch dem Arbeitsmarkt für längere Zeit oder sogar dauerhaft entziehen, bzw. entziehen müssen“, sagt Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker.
Im türkis-grünen Regierungsprogramm ist zwar ein automatisches Pensionssplitting vorgesehen, laut Sozialministerium befindet sich das aktuell aber noch in Verhandlung, Details zur Ausgestaltung seien noch nicht fixiert.
„So schließen wir den Pension Gap in hundert Jahren nicht“, sagt Loacker. Dass der ÖVP die Bekämpfung von Altersarmut und die Selbstständigkeit von Frauen kein besonderes Anliegen seien, überrasche ihn nicht. Von den Grünen sei er hingegen enttäuscht. Elisabeth Hofer