Politik/Inland

Als Kneissl knapp vor dem Rücktritt stand

Das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel widmet Österreichs Außenministerin Karin Kneissl in der aktuellen Ausgabe eine große Geschichte.

Es wird wohl Kneissl berühmter Knicks vor Russlands Präsident Wladimir Putin gewesen sein, der Kneissl die meiste internationale Aufmerksamkeit bescherte. Dabei war das gar nicht beabsichtigt, wie aus dem Artikel hervorgeht. Sie habe Putin spontan zu ihrer Hochzeit eingeladen. Die druckfrischen Einladungen lagen quasi gerade auf dem Tisch. Von Putins Zusage sei sie schließlich selbst überrascht gewesen, heißt es. Mitarbeiter hätten ihr abgeraten, aber Kneissl blieb dabei – sie könne ihn ja schlecht einfach wieder ausladen.

Kneissl stand kurz vor dem Rücktritt

Noch ein interessanter Aspekt kommt im Spiegel zu Tage. Demnach sei die Außenministerin im vergangenen Jahr kurz vor dem Rücktritt gestanden. Ursache war die Entscheidung der türkis-blauen Regierungsspitze, den UN-Migrationspakt nach jahrelangen Verhandlungen nicht annehmen zu wollen. In der Folge machten es andere Länder Österreich nach. Ungarn, Tschechien und die Slowakei lehnten etwa den Pakt ab.

Dass Österreich sich am Ende „nur“ enthalten habe und den Pakt nicht abgelehnt habe, sei angeblich auch Kneissls Wirken zu verdanken. Sie blieb demnach im Amt, um das Schlimmste zu verhindern. "Ich habe darauf hingewirkt, dass wir uns enthalten", sagte sie zum Spiegel. Sie erwirkte demnach einen Kompromiss. Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ), der die parteilose Kneissl in die Politik geholt hatte, forderte ein Nein.