Ex-Chef der Money Service Group verhaftet
Die Staatsanwaltschaft St. Gallen bestätigte am Mittwoch entsprechende Meldungen von der Verhaftung Michael Seidls vom Vortag. Grundlage war ein internationaler Haftbefehl aus Liechtenstein, ausgestellt am vergangenen Freitag, im Zusammenhang mit der MSG. Seidl wird des Betruges, der Untreue und anderer Delikte verdächtigt. In der Vorwoche gab es an MSG-Standorten Hausdurchsuchungen. "Seidl hat laut Untersuchungsrichter Gelder von Anlegern nicht wie versprochen investiert, sondern zweckwidrig verwendet", sagt der Liechtensteiner Staatsanwalt Robert Wallner.
Zudem ermitteln auch die Kollegen in St. Gallen bezüglich Seidls mittlerweile aufgelöster Schweizer Anlageberatung Samiv AG. Seidl hat diesbezüglich bereits Unregelmäßigkeiten eingestanden, die aber nicht er selbst zu verantworten hätte.
U-Haft
Die St. Gallener Staatsanwaltschaft hat U-Haft beantragt. "Wird dem stattgegeben, dann bleibt er in der Schweiz", erklärt Staatsanwalt Daniel Graf. Andernfalls werde er nach Liechtenstein ausgeliefert.
Zur Schadenshöhe und ob Vermögen eingefroren wurde, wollten die Behörden keine Angaben machen. Sie ermitteln neben Seidl auch gegen weitere Personen. In Wien, wo die MSG für kurze Zeit ebenfalls vertreten war, gibt es dem Vernehmen nach keine Ermittlungen.
Niki Lauda, der Werbeträger für MSG war, hat entgegen Seidls Angaben noch offene Forderungen. Er behält sich rechtliche Schritte vor. Für Seidl gilt die Unschuldsvermutung.
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