Politik

Bürokratie blockiert moderne Unternehmer

Die Wut vieler Bürger über Bürokraten, über sinnlose Hemmnisse in der Verwaltung, untätige Beamte und bisweilen schikanöse Vorgesetze ist verständlich. Aufgeblähte, wuchernde Bürokratie kostet nämlich viel Geld, sehr oft ist sie auch ein Standort-Nachteil für die Wirtschaft. Dazu kommt, dass überbordende Bürokratie auch Korruption fördern kann.

Eine neue Studie zeigt, wie sehr dieses System österreichische Unternehmer belastet. Ganz schlecht schneiden dabei Wien und Kärnten ab.

Über den Tellerrand schauen

Ein Blick nach Finnland, wo es eine schlanke Bürokratie und wenig Beamte gibt – oder gar nach Brüssel in die EU-Kommission – genügt, um zu sehen, wie es besser und erfolgreicher geht. Das viel gescholtene Bürokraten-Monster Brüssel dient als Projektionsfläche für Vorurteile und wird von vielen als Grundübel der EU betrachtet.

Mitnichten. Die Kommission hat mit ihren rund 28.000 Mitarbeitern weniger Personal als etwa die Gemeinde Wien. Sie ist für 27 Mitglieder und 509 Millionen Menschen zuständig. Die EU-Administration ist vorbildhaft, fünf Prozent des EU-Budgets werden für Angestellte und Verwaltung ausgegeben. Die Beamten sind exzellent ausgebildet, mehrsprachig und größtenteils hoch motiviert. Das wünscht man sich auch in Österreich.

Die Generation Zukunft wird sich unseren Bürokratie-Dschungel nicht mehr gefallen lassen. Wenn man in London, Helsinki oder Bratislava in wenigen Stunden ein Unternehmen gründen kann, werden viele gehen.

Österreichs Verwaltung braucht einen raschen Wandel, einen Modernisierungsschub. In Zeiten knapper Kassen sind Effizienz und Kompetenz das oberste Gebot.

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