Wieder Dutzende Festnahmen bei Protesten in Weißrussland
Bei den Protesten in Weißrussland (Belarus) gegen den umstrittenen Staatschef Alexander Lukaschenko sind nach Behördenangaben wieder mehr als 40 Demonstranten festgenommen worden. Zu den Festnahmen sei es am Freitag gekommen, teilte das Innenministerium in Minsk am Samstag mit. Rund die Hälfte der Festgenommenen müsse mit einer Strafe rechnen.
Auch die Menschenrechtsorganisation Wesna bestätigte zahlreiche Festnahmen in Minsk. Die Sicherheitskräfte hätten die Menschen bei spontanen und friedlichen Aktionen mitgenommen, hieß es. An einer Universität nahmen sie demnach Demonstranten brutal fest.
Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es jeden Tag zu Protesten gegen Lukaschenko. Die Abstimmung steht international als grob gefälscht in der Kritik. Die Demonstranten sehen die Oppositionelle Swetlana Tichanowskaja als Gewinnerin der Wahl. Lukaschenko hatte sich jedoch mit 80 Prozent der Stimmen zum Sieger erklären lassen.
In den vergangenen Tagen schlossen sich vor allem Studenten den Protesten an, als das neue Studienjahr zu Wochenbeginn startete. Sie zogen ebenfalls durch die Straßen; einige hielten Streikposten an Hochschulen ab. Das Bildungsministerium kündigte nun an, die Kontrollen an den Universitäten zu verstärken.
Weitere Demonstrationen
Für kommenden Sonntag hat die Opposition erneut zu größeren Demonstrationen aufgerufen. In der Vorwoche gingen dabei Zehntausende Menschen friedlich auf die Straße.