Wie US-Spione den Al-Kaida-Führer Zawahiri aufspürten
Nach der Tötung des Al-Kaida-Anführers Aiman al-Zawahiri durch einen US-Drohnenangriff hat der britische Sender BBC rekonstruiert, wie US-Spione Zawahiri aufspürten und töteten. Grundlage dafür waren Hintergrundgespräche mit hochrangigen Vertretern der US-Verwaltung.
Demnach wurde US-Präsident Joe Biden bereits Anfang April darüber informiert, dass Spione das Netzwerk des Al-Kaida-Führers identifiziert hätten. Sie beobachteten das Wohnhaus Zawahiris und entdeckten dabei eine Frau - sie entpuppte sich als Ehefrau Zawahiris. Im Gegensatz zu ihrem Mann verließ sie das Haus regelmäßig. Sie soll versucht haben, den Aufenthaltsort ihres Mannes zu verschleiern, was ihr letztlich nicht gelang. Bei den Observationen zeigte sich zudem, dass sich der Al-Kaida-Führer häufig am Balkon aufhielt.
Modell angefertigt
Am 1. Juli sollen sich Biden und hochrangige US-Beamte, darunter der CIA-Direktor, im Weißen Haus getroffen und anhand eines Modells von Zawaharis Wohnhaus beraten haben, wie die Risiken der Operation reduziert werden können. Juristen klärten anschließend die Rechtmäßigkeit des Angriffs und kamen zu dem Schluss, dass Zawahiri aufgrund "seiner anhaltenden Führungsrolle bei al-Kaida und seiner Beteiligung und operativen Unterstützung von Al-Kaida-Anschlägen" ein legitimes Ziel sei. Am 25. Juli genehmigte Biden die Operation schließlich.
Am vergangenen Wochenende schlugen zwei von einer Drohne angefeuerte Hellfire-Raketen auf dem Balkon ein und töteten Zawahiri. Seine Familie soll nach Angaben des Geheimdienstes unversehrt geblieben sein. Laut dem Bericht der BBC wurde die Leiche nicht geborgen.