Verstärkte Offensive der Ukraine im Nordosten des Landes
Die Ukraine hat nach Einschätzung britischer Geheimdienste ihre Gegenangriffe gegen die russische Invasion im Nordosten des Landes verstärkt. Die Einheiten machten langsame Fortschritte auf mindestens zwei Achsen östlich der Linie der Flüsse Oskil und Siwerskyj Donez, hieß es am Mittwoch. Allerdings verteidige sich Russland auch stärker als vorher. Auch die Region Cherson im Süden sei weiter schwer umkämpft, hieß es aus dem Verteidigungsministerium in London.
Russland versuche außerdem im ostukrainischen Donbass nahe der Stadt Bachmut weiter vorzudringen, während die russischen Truppen im Norden und Süden großem Druck ausgesetzt seien. Dies sei mutmaßlich auf politischen Druck zurückzuführen, da die dort eingesetzten Kräfte ansonsten andere Flanken verstärken könnten.
Charkiw, die zweitgrößte Stadt der Ukraine, wurde nach ukrainischen Angaben in der Nacht auf Mittwoch erneut mit russischen Raketen beschossen. Durch Einschläge in einer Transformator-Station sei der Strom in mehr als 18.000 Haushalten ausgefallen, teilte Regionalgouverneur Oleg Synegubow mit.
Journalisten der Nachrichtenagentur AFP in Charkiw berichteten von mehreren Explosionen und beobachteten die Löscharbeiten an einem von mindestens zwei Geschossen getroffenen Rangierbahnhof. Verletzte gab es durch die Angriffe ersten Angaben zufolge nicht.