Politik/Ausland

Wahl in Venezuela: Mindestens 24 Tote bei Protesten

Bei den Protesten nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela sind laut der Menschenrechtsorganisation Provea seit Beginn insgesamt 24 Menschen ums Leben gekommen. Oppositionsführerin María Corina Machado hat unterdessen ihre Anhänger zum Durchhalten aufgerufen. "Die Angst wird uns nicht lähmen, wir werden sie überwinden und wir werden nicht von der Straße weichen", sagte sie einer Audiobotschaft.

Alle Inhalte anzeigen

Bei mindestens neun der registrierten Tötungen seien bewaffnete regierungsnahe zivile Gruppen, sogenannte "Colectivos", von Augenzeugen als mögliche Täter identifiziert worden, teilte Provea über die Plattform X mit. Auch der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch zufolge gibt es "glaubwürdige Berichte über 24 Todesfälle" im Rahmen der Proteste.

Manipulierte Wahl

"Niemand hat behauptet, dass es leicht sein würde, aber die Welt muss sich darüber im Klaren sein, dass es kein Zurück gibt, dies ist unumkehrbar und geht bis zum Ende", appellierte Machado. In den vergangenen Tagen hatten in Venezuela zahlreiche Menschen gegen die nach ihrer Überzeugung manipulierte Wahl demonstriert. Die Staatsgewalt griff hart durch. Es gab nicht nur viele Tote, sondern auch hunderte Festnahmen.

Machado sprach aber auch von der Notwendigkeit einer Pause, um sich auf die nächste Phase im Machtkampf vorzubereiten. "Eine operative Pause ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Elemente der Strategie aufeinander abgestimmt und für den nächsten Schritt und die nächste Aktion bereit sind."

Alle Inhalte anzeigen

In ihrer Botschaft war die 56-Jährige nur zu hören und nicht wie gewöhnlich in einem Video zu sehen. Zuletzt hatte sie gemeinsam mit dem regierungskritischen Präsidentschaftskandidaten Edmundo González Urrutia in einem offenen Brief die Sicherheitskräfte aufgerufen, sich auf die Seite des Volkes zu stellen und den Anweisungen der amtierenden Regierung nicht mehr Folge zu leisten. Die Generalstaatsanwaltschaft leitete daraufhin Ermittlungen gegen beide ein. Ihnen werden die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verschwörung, Amtsanmaßung und Aufruf zum Aufstand vorgeworfen.

Die linientreue Wahlbehörde hat den seit 2013 regierenden autoritären Präsidenten Nicolás Maduro nach der Wahl am 28. Juli offiziell zum Wahlsieger erklärt. Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González.

Kurz zusammengefasst:

  • In Venezuela kommt es nach der Präsidentschaftswahl zu Auseinandersetzungen und Protesten.
  • Die Opposition rief dazu auf, gegen das umstrittene Wahlergebnis zu demonstrieren. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt und getötet.
  • Die USA, andere westliche Staaten so wie auch einige südamerikanische Länder äußerten Zweifel und fordern eine Neuauszählung der Stimmen.