Politik/Ausland

Obama besuchte Moschee

US-Präsident Barack Obama hat die Rhetorik von Politikern gegen Muslime kritisiert - und damit kaum verhohlen den rechtspopulistischen republikanischen Präsidentschaftsbewerber Donald Trump angegriffen.

Beim Besuch einer Moschee in den USA - dem ersten seiner Amtszeit - sagte Obama am Mittwoch in Baltimore, in jüngster Zeit sei "unverzeihliche politische Rhetorik" gegen in den USA lebende Muslime zu hören gewesen. Diese habe "in unserem Land keinen Platz".

Trump hatte im Dezember eine Schließung der US-Grenzen für Muslime gefordert. Der Präsident kritisierte das "schwer verzerrte Bild", das viele Medien und Filme von Muslimen zeichneten. Viel zu oft verwechselten Menschen die Taten von Attentätern mit den Überzeugungen der gesamten Religion, klagte Obama.

Alle Inhalte anzeigen

Politische Lager gespalten

Die angespannte Stimmung gegenüber Muslimen lässt die politischen Lager im US-Wahlkampf auseinanderdriften. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts Pew Research Center hervor.

Die Mehrheit unter den Anhängern der konservativ ausgerichteten Republikaner wünscht sich demnach, dass sich der nächste Präsident unverblümt und kritisch zum Islam äußert (65 Prozent). Darunter halten mehr als 60 Prozent Donald Trump oder Ted Cruz für einen guten Präsidenten.

Bei den Demokraten von Amtsinhaber Barack Obama mahnt die Mehrheit zur Vorsicht gegenüber pauschaler Kritik (70 Prozent).

Etwa die Hälfte der befragten Republikaner ist der Meinung, dass "einige" Muslime antiamerikanisch eingestellt sind. Bei den Demokraten glauben das nur 34 Prozent. Im Jahr 2002 lag der Anteil in beiden politischen Lagern noch gleich hoch - bei rund 35 Prozent.

Diskriminierung nimmt zu

Alle Inhalte anzeigen
In einer Frage sind sich Demokraten und Republikaner einig: Diskriminierung gegenüber muslimischen US-Bürgern nimmt zu. Dieser Meinung sind rund drei Viertel aller Befragten. Nur etwa ein Prozent der US-Bevölkerung sind Muslime.