Politik/Ausland

Warum sich Trump Grönland und den Panamakanal einverleiben will

Zuerst Kanada, dann der Panamakanal und jetzt Grönland – der designierte US-Präsident Donald Trump zeigt sich noch vor seinem Amtsantritt am 20. Jänner 2025 sehr expansionsfreudig.

Sein jüngstes Objekt der Begierde ist offenbar die zu Dänemark gehörende größte Insel der Welt, das weitgehend autonom verwaltete Grönland.

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"Im Interesse der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt sind die USA der Ansicht, dass der Besitz und die Kontrolle von Grönland eine absolute Notwendigkeit sind", schrieb der ehemalige Immobilien-Tycoon auf der von ihm mitbegründeten Online-Plattform Truth Social. Wie dies näher vonstatten gehen soll, führte er nicht aus.

Dafür benannte er den neuen Botschafter für Dänemark: Es ist dies Ken Howery. Der Mitbegründer des US-Zahlungsdienstleisters Paypal stand während Trumps erster Amtszeit der diplomatischen US-Vertretung in Schweden vor.

Bereits zu dieser Zeit wollte der Republikaner das Eiland mit seinen rund 56.000 Einwohnern käuflich für die Vereinigten Staaten erwerben. Die Regierung in Kopenhagen lehnte freundlich, aber bestimmt ab.

Grönland ist in mehrfacher Hinsicht von großer strategischer Bedeutung: Einerseits unterhalten die USA dort einen Militärstützpunkt, der wegen seiner Nähe zu Russland ein geostrategisch äußerst wichtiger ist. Zudem werden in der Arktis große Bodenschätze vermutet, um deren Hebung ein internationaler Wettlauf eingesetzt hat.

Auch in einer anderen Weltgegend, die ebenfalls von hoher strategischer Relevanz ist, erhob Trump jüngst Gebietsansprüche. Und zwar auf den Panamakanal, der einst großteils von den USA gebaut und dessen Umgebung von Washington verwaltet worden war.

Begründung: Die „lächerlich“ hohen Abgaben, die von Panama verlangt würden. Der designierte US-Staatschef auf Truth Social wörtlich: „Wenn die moralischen und rechtlichen Grundsätze dieser großmütigen Geste (der Rückgabe; Anm.) nicht eingehalten werden, werden wir fordern, dass uns der Panamakanal vollständig und ohne Wenn und Aber zurückgegeben wird.“

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In diesem Zusammenhang warnte Trump vor dem zunehmenden Einfluss Chinas, das tatsächlich sowohl am pazifischen wie auch am atlantischen Eingang des Kanals zwei Häfen betreibt.

Historischer Hintergrund: Der Kanal, durch den heute bis zu 14.000 Schiffe pro Jahr geschleust werden, war nach einem bilateralen Abkommen aus dem Jahr 1977 1999 samt Umland an Panama zurückgegeben worden.

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Dementsprechend klar trat Staatspräsident Jose Raul Mulino dem Ansinnen seines nordamerikanischen Amtskollegen entgegen: "Jeder Quadratmeter des Panamakanals und des umliegenden Gebietes gehört zu Panama und wird es auch weiter tun."

Rechtliche Handhabe, da sind sich Völkerrechtsexperten einige, habe Trump keine. Das gelte auch für eine andere von ihm jüngst ventilierte Idee. Da sprach er mehrmals davon, das Nachbarland Kanada als 51. Bundesstaat in die USA zu integrieren. Wobei am Ende des Tages nicht klar war, ob er diese als Witz gemeint hat – oder eben nicht.