Seitenhieb: Harris nennt Trump indirekt einen Feigling
Die Kandidatin der Demokraten bei der US-Präsidentenwahl, Kamala Harris, hat ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump indirekt einen Feigling genannt.
Bei einem Wahlkampfauftritt in Rochester im Swing-State Pennsylvania sagte sie am Sonntag vor Hunderten Anhängern, ohne dabei Trump namentlich zu erwähnen: "Jeder, der andere Menschen niedermacht, ist ein Feigling." Trump hatte Harris am Samstag in Pennsylvania als "Radikale" und "Verrückte" bezeichnet.
Meinungsumfragen
"In den vergangenen Jahren hat es meiner Meinung nach eine Art Perversion gegeben, die besagt, dass die Stärke einer Führungspersönlichkeit daran gemessen wird, wen sie niedermacht", so Harris. Dabei lasse sich der wahre Maßstab für die Stärke einer Führungspersönlichkeit daran ablesen, wer gefördert werde.
Nach Meinungsumfragen konnte Harris sowohl landesweit als auch in vielen der acht hart umkämpften Bundesstaaten, darunter Pennsylvania, zu Trump aufschließen.
Persönliche Angriffe statt inhaltlicher Kritik
Trump-Anhänger fürchten, dass sich persönliche Angriffe negativ auf den Wahlkampf des Republikaners auswirken könnten. Der republikanische Senator Lindsey Graham warnte am Sonntag im Sender NBC: "Präsident Trump kann diese Wahl gewinnen. Seine Politik ist gut für Amerika, und wenn man eine politische Debatte führt, gewinnt er. Donald Trump, der Provokateur, der Showman, kann diese Wahl nicht gewinnen."
Der 78-Jährige hatte am Tag zuvor bei einem Auftritt in Pennsylvania behauptet, er sehe "viel besser" aus als Harris und die 59-Jährige eine "sozialistische Irre" mit dem "Lachen einer Verrückten" genannt. Die aktuelle US-Regierung unter Präsident Joe Biden und Vizepräsidentin Harris bezeichnete er als "dumm". Mit derartigen Aussagen macht der Republikaner immer wieder Schlagzeilen - entgegen der Ratschläge von Verbündeten, sich stärker auf inhaltliche Kritik an den Demokraten zu konzentrieren.
Auf Stimmenfang in Pennsylvania
Die nun anstelle von Biden kandidierende Harris tourt mit ihrem Vize Tim Walz per Bus durch den politisch heiß umkämpften Staat Pennsylvania, um dort um Stimmen zu werben. Das Demokraten-Duo wird von den Ehepartnern Doug Emhoff und Gwen Walz begleitet. Gemeinsam besuchten die vier unter anderem ein Wahlkampfbüro, wo Helfer mit potenziellen Wählerinnen und Wählern telefonieren. Harris und Walz griffen dort selbst zum Hörer. Die darauffolgende Ansprache diente dazu, die anwesenden Freiwilligen in ihrem Einsatz im Wahlkampf zu bestärken.
Dabei adressierte Walz ebenfalls die scharfe Rhetorik der republikanischen Gegenseite. "Wir beschimpfen uns nicht gegenseitig, das tun wir nicht", sagte er. In diesem Kontext bedauerte er die politische Spaltung, die deshalb auch im Alltag vieler Amerikaner zu spüren sei. Er könne sich - wie andere, "die weniger Haare auf dem Kopf haben und alt genug sind" - noch an eine Zeit erinnern, als man zu Thanksgiving mit Verwandten ein Footballspiel habe schauen können, "ohne sich permanent zu streiten".
Kurz zusammengefasst:
- Bei einem Auftritt im Swing State Pennsylvania kritisierte Kamala Harris indirekt Donald Trump, der sie zuvor persönlich beleidigt hatte.
- Trumps Anhänger befürchten, dass sich seine persönlichen Angriffe negativ auf den Wahlkampf auswirken könnten.