Politik/Ausland

Amerika ist nicht genug: Trump eröffnet nächsten Golfplatz in schottischen Highlands

Donald Trump, das konnte einem in den vergangenen Wochen nicht entgehen, liebt Golf. Er sei ein „Golf-Künstler“, meinte er in der Vergangenheit wiederholt. Das Golfspielen biete ihm die beste Art, sich zu entspannen. „Man muss“, meinte der pensionierte Secret-Service-Agent Mike Olson unlängst zu Politico, „kein Neurochirurg sein, um herauszufinden, dass er, wenn er in Mar-a-Lago ist und das Wetter schön ist, wahrscheinlich auf einen Golfplatz geht.“ 

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Nun wird Trump nach dem Mordversuch auf seinem Golfplatz in Florida zwar vorläufig etwas Abstand von dem Sport nehmen – „Es scheint im Nachhinein ein ziemlich gefährlicher Sport zu sein“, meinte der Präsidentschaftskandidat vergangene Woche in einem Interview. 

Platz der Superlative

Doch zumindest seine Sammlung an Golfplätzen wird um einen weiteren reicher. Neben einem Dutzend Plätzen in Amerika, anderen in Dubai oder Irland, gab es neue Details zu seinem dritten Golfkurs in den schottischen Highlands. Der 18-Loch-Sanddünen-Platz, der MacLeod Course – benannt nach seiner Mutter Mary –  wird im Sommer 2025 in Menie, Aberdeenshire, seine ersten Gäste empfangen. 

Der Platz werde laut Betreiber die „größten Sanddünen Schottlands“ aufweisen und gemeinsam mit Trumps erstem Golfplatz in Aberdeenshire „die großartigsten 36 Löcher im Golfsport“ bilden. 

„Unermüdlich“ meinte Sarah Malone, Vizepräsidenin von Trump International Scotland, zu britischen Medien, hätte ein „Weltklasse-Team von Architekten, Ingenieuren, Umweltwissenschaftlern und Branchenspezialisten“ an jedem „Quadratzentimeter dieses phänomenalen Geländes“ gearbeitet, um „eines der größten Wunder in der Welt des Golfsports zu schaffen“. Selbstverständlich sei der neue Platz auch „einer der umweltfreundlichsten und nachhaltigsten“, die je gebaut worden seien.

Ohne Umweltsiegel

Umweltschützer dürften das ein wenig anders sehen. Bereits Trumps erster, 2012 gebauter Golfplatz in Aberdeenshire hatte hohe Wellen geschlagen und die dort befindlichen Sanddünenlandschaft 2020 dann sogar ihren Sonderstatus verloren. „Es gibt jetzt keinen Grund mehr, die Dünen von Menie zu schützen, weil sie nicht mehr genug der besonderen, natürlichen Merkmale aufweisen, für die sie ausgewiesen wurden“, hieß es damals von Nature Scots.

Eine „hochpolitische“ Entscheidung hatte Trump International erwidert, ließ sich aber nicht davon abhalten, das Areal zu erweitern.

Teures Hobby

Doch auch Trumps anderer Golfplatz in Schottland – jenem in South Ayrshire – sorgt dieser Tage für Schlagzeilen. 

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Ab kommendem Sommer müssen Spielfreudige in Turnberry für eine Runde Golf nämlich 1.200 Euro bezahlen. Das würde The Aisla zum teuersten Golfplatz der Welt machen. Zum Vergleich: Bevor Trump den Golfplatz 2014 übernommen hatte, konnte man eine Runde Golf um rund 200 Euro spielen. 

Doch die neuen hohen Preise sollen wohl vor allem garantieren, dass Clubmitglieder und Hotelgäste im Luxusresort unter sich bleiben. Der Preis richtet sich nämlich nur an Nicht-Mitglieder, die vor 13 Uhr einlochen möchten. 

Zurück zum Ursprung

Als Mann der Superlative ist es aber keinesfalls verwunderlich, dass Trump nunmehr drei Golfplätze in Schottland hat - stammt doch die Sportart von hier.

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Bereits im 15. Jahrhundert wurden in Edinburgh mit gebogenem Stock oder Schläger Kieselsteine über Sanddünen und um Wege geschlagen. 

So beliebt war diese Vorform des Golfs, das sich König Jakob II. 1457 gezwungen sah, sie zu verbieten. Denn ein Einmarsch der Engländer stand bevor - und die Schotten hatten über das Golfspiel ihre militärische Ausbildung vernachlässigt. 

1502 erhielt Golf dann aber doch das royale Siegel – und König Jakob IV. wurde erster golfspielender Monarch. Eine Leidenschaft, die Landeschefs seitdem nicht loszulassen scheint.