Ungarn laut Umfrage unzufrieden mit Orbáns Pro-Russland-Politik
In Ungarn steigt laut einer Umfrage die Unzufriedenheit mit dem pro-russischen Kurs der rechtsnationalen Regierung von Viktor Orban. 57 Prozent der Ungarn sprachen sich laut einer am Freitag im regierungskritischen Onlineportal Nepszava.hu veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Publicus für eine schärfere Verurteilung Russlands wegen des Angriffs auf die Ukraine aus. Zwei Drittel der Befragten war der Ansicht, dass sich Orban zwischen Moskau und Brüssel entscheiden müsse.
Krieg schürt Ängste
69 Prozent der Befragten halten nach eigenen Angaben Russland für den Aggressor im Ukraine-Krieg. Unter den Regierungsanhängern sind laut der Umfrage die Ängste wegen des Krieges in der benachbarten Ukraine besonders groß: 75 Prozent der befragten Regierungsanhänger, aber nur 50 Prozent der Anhänger der Opposition sowie 43 Prozent der Unentschlossenen gaben an, wegen des Krieges unter Ängsten zu leiden. Einigkeit über die politischen Lager hinweg herrschte dagegen darüber, dass Ungarn weder Waffen noch Soldaten in die Ukraine schicken solle - mehr als drei Viertel der Ungarn sind dieser Ansicht.
Seit Beginn der Ukraine-Krieges im Februar hat sich die Meinung der Ungarn über den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei sechs von zehn Befragten verschlechtert. Zwölf Prozent meinen, dass Ungarn eine Kriegsgefahr droht, 17 Prozent schließt den Einsatz von Atomwaffen durch Putin nicht aus.