Politik/Ausland

Umgeleitete Pakete heizen Handelskrieg zwischen China und USA an

Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist um eine Facette reicher. China hat am Wochenende dem US-Paketdienstleister FedEx vorgeworfen, Pakete des chinesischen Huawei-Konzerns in die USA umgeleitet zu haben. Damit seien Rechte und Interessen von Kunden verletzt worden. Schon zuvor hatte Huawei den US-Lieferdienst beschuldigt, Pakete an die FedEx-Zentrale in den USA statt an Niederlassungen in Asien zu liefern.

FedEx entschuldigte sich. Die Pakete seien versehentlich fehlgeleitet worden, wurde argumentiert.

Hinter dem Packerl-Streit steht der von US-Präsident Trump angezettelte Handelskrieg mit China, in dem Huawei eine der Schlüsselrollen spielt. Trump hat den Telekom-Konzern auf die „schwarze Liste“ setzen lassen. Damit unterliegen Huawei-Geschäfte mit US-Partnern strengen Kontrollen, teils kommen sie sogar zum Erliegen. So teilten etwa mehrere Chiphersteller und der Internet-Riese Google als Reaktion auf die Sanktionen mit, ihre Geschäfte mit Huawei einschränken oder überhaupt abbrechen zu wollen.

Chinas Gegenschlag

China lässt sich das nicht gefallen und holt zum Gegenschlag aus. Das Land droht mit einer Verknappung von Seltenen Erden, also jenen Metallen, ohne die in der Hightech-Industrie nichts geht. Am Sonntag ließ der Staatsrat ausrichten: „China will keinen Handelskrieg, hat aber auch keine Angst davor.“

Zuhause kämpft der US-Präsident währenddessen mit den Folgen des Grenzstreits zu Mexiko. Auch diesen will Trump, wie berichtet, über Strafzölle austragen. „Die Einführung von Zöllen auf Waren aus Mexiko ist genau der falsche Schritt“, heißt seitens der US-Handelskammer. Letztlich würden die amerikanischen Familien und Unternehmen die Zölle zahlen. Und der Lösung der real existierenden Probleme an der Grenze komme man auf diese Weise keinen Schritt näher.

Am US-Präsidenten prallt die Kritik ab. Er glaubt, das sowohl chinesische als auch mexikanische Unternehmen zurück in die USA ziehen werden, um die Einfuhrzölle zu umgehen. „Sie haben viele unserer Unternehmen und Jobs genommen, die dummen Politiker haben es passieren lassen, und nun werden sie (die Unternehmen) zurückkommen“, schreibt Trump.

Mexikos Außenminister twitterte währenddessen, dass er kommenden Mittwoch seinen US-Kollegen Mike Pompeo treffen werde, „um den Konflikt zu lösen“.