Politik/Ausland

Österreicher gegen EU-Beitritt von Türkei und Balkan-Staaten

Am Mittwoch präsentiert die EU-Kommission ihre jährlichen Fortschrittsberichte zu jenen Ländern, die sich um die Aufnahme in die Europäische Union bemühen. Dabei wird sie empfehlen, die Gespräche mit der Türkei fortzusetzen, die nach den Unruhen im Frühjahr auf Eis lagen.

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Hierzulande wird es dafür wenig Beifall geben. Wie eine aktuelle Umfrage im Auftrag der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) zeigt, sind die Österreicher erweiterungsmüde: Drei Viertel der Befragten halten die Erweiterung der Union für „weniger“ oder „gar nicht wichtig“ (siehe Grafik). Neben der Türkei, Serbien und Bosnien-Herzegowina lehnen die Österreicher auch die Aufnahme Mazedoniens, Montenegros (jeweils 52 Prozent dagegen) und des Kosovo (66) mehrheitlich ab.

Auch Albanien, für das die Kommission heute den Kandidaten-Status vorschlagen dürfte, wollen 61 Prozent nicht in der EU. Einen positiven Wert (55 Prozent dafür) erhielt nur Island, das die Beitrittsverhandlungen aber derzeit ruhen lässt.

„Die Zeichen stehen auf Vertiefung, weniger auf Aufnahme neuer Länder“, sagt ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt. 86 Prozent halten eine Vertiefung der Zusammenarbeit der aktuellen 28 EU-Mitglieder für „sehr wichtig“ oder „wichtig“.