Politik/Ausland

Ukrainischer Geheimdienst hackt russisches Computer-Wahlsystem

Am zweiten Tag der russischen Präsidentenwahl hat die Ukraine einen erfolgreichen Cyberangriff auf das elektronische Wahlsystem Russlands vermeldet. "Die Website der russischen Behörden ist abgestürzt. Das Wahlsystem ist abgestürzt", verlautete am Samstag aus Geheimdienstkreisen in Kiew gegenüber der Nachrichtenagentur Ukrinform.

Hacker des ukrainischen Geheimdienstes hätten alle Sicherheitssysteme umgehen können. "Das wird jetzt bis zum Ende der Abstimmung weitergehen." Außerdem würden Angriffe auf die Präsenz der Kreml-Partei Einiges Russland durchgeführt, hieß es von dem ukrainischen Geheimdienstvertreter. 

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Die einst mit der FPÖ befreundete russische Regierungspartei hatte zuvor von einem Hackerangriff berichtet. Demnach wurde die Online-Präsenz von Einiges Russland durch einen "Denial of Service"-Angriff lahmgelegt. Alle nicht unbedingt erforderlichen Dienste seien eingestellt worden.

Zweiter von drei Abstimmungstagen bei der russischen Präsidentenwahl 2024

Die Wahl ging am Samstag in den zweiten von drei Abstimmungstagen. Sie hatte schon am Freitag begonnen, was als Versuch des Kreml gewertet wurde, Werktägige über ihre Vorgesetzten zur Abstimmung zu nötigen. Als Einfallstor für Manipulationen wurde auch die erstmals mögliche elektronische Stimmabgabe gesehen. 

Auch Kreml-Chef Wladimir Putin gab seine Stimme von seinem Büro aus per Computer ab. In den Wahllokalen gab es Protestaktionen, indem Farbe in den Wahlurnen geleert wurde, um abgegebene Stimmzettel ungültig zu machen.

Nach fast einem Vierteljahrhundert an der Macht will sich Kremlchef Wladimir Putin (71) mit der Abstimmung eine fünfte Amtszeit für die nächsten sechs Jahre sichern. Nach Angaben der Wahlleitung sind mehr als 100 Millionen Menschen im größten Flächenland der Erde aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. 

Verteilt über elf Zeitzonen läuft die Abstimmung bis Sonntagabend um 19.00 Uhr MEZ. Zwar ist die Opposition von der Wahl ausgeschlossen, und die drei anderen zugelassenen Kandidaten sind politisch auf Linie des Kremls.