Politik/Ausland

Vor Putin-Erdoğan-Treffen: Russischer Angriff auf Getreideexporthafen

Tag 558 nach dem russischen Angriff auf die Ukraine:

Wenige Stunden vor dem Spitzen-Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan hat Russland am Montag einen der derzeit wichtigsten Getreideexporthäfen des Landes mit Drohnen angegriffen. Etwa 17 Drohnen seien während des dreieinhalbstündigen Angriffs abgeschossen worden, aber einige hätten ihr Ziel getroffen, teilt der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mit.

In mehreren Ortschaften im weiteren Umkreis des Donau-Hafens seien Lagerhäuser und Produktionsgebäude sowie landwirtschaftliche Maschinen und Geräte beschädigt worden. Todesopfer oder Verletzte gebe es nach ersten Erkenntnissen aber nicht. Bereits am Sonntag waren die Donauhäfen in der Region Odessa Ziel russischer Luftangriffe. Nach Angaben russischer Militärblogger war im Gebiet Odessa die Hafeninfrastruktur im Donaudelta attackiert worden. Dabei sei in der Hafenstadt Reni eine Ölanlage beschädigt worden.

Daneben wurden in der Früh auch aus der Industrieregion Dnipropetrowsk Angriffe gemeldet. Durch einen Treffer in einem Infrastrukturobjekt sei ein Brand ausgebrochen, teilte Militärgouverneur Serhij Lyssak auf seinem Telegram-Kanal mit. Nähere Angaben zu den Schäden machte er nicht. Sechs Drohnen seien abgeschossen worden.

Drohne in Rumänien detoniert?

Bei dem russischen Angriff auf den Donau-Hafen Ismajil in der Nacht sollen ukrainischen Angaben zufolge auch Drohnen auf rumänischem Territorium niedergegangen und dort detoniert sein. Das sagt ein Sprecher des ukrainischen Außenministeriums. Rumänien gehört der NATO an. 

Rumänien dementiert hat inzwischen dementiert, dass russische Drohnen auch auf rumänischem Territorium niedergegangen seien. Ein Sprecher des rumänischen Verteidigungsministeriums sagt, dass im Tagesverlauf eine Erklärung veröffentlicht werden soll.

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Putin und Erdoğan wollen über Getreideabkommen sprechen

Putin und Erdogan wollen sich am Montag in der russischen Schwarzmeer-Stadt Sotschi treffen. Dabei soll es vor allem um die Frage gehen, wie Getreideexporte aus der Ukraine künftig geregelt werden können. Die Regierung in Ankara versucht, Putin zu einer Rückkehr zu dem bis Juli mehrfach verlängerten Abkommen zu bewegen.

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Vier US-Schlauchboote zerstört?

Russische Marineflieger haben unterdessen nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums im nordwestlichen Teil des Schwarzen Meeres vier US-Schlauchboote mit ukrainischen Landungstruppen zerstört. Die Schlauchboote der US-Marine vom Typ Willard seien auf dem Weg zum Kap Tarkhankut auf der Halbinsel Krim gewesen, teilt das Ministerium über Telegram mit. Reuters konnte die Meldung zunächst nicht unabhängig überprüfen. Die Ukraine äußerte sich zunächst nicht.

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