Trump wütet nach Soldaten-Skandal gegen Lieblingssender Foxnews
Von Konrad Kramar
Wenn es nach Donald Trump geht, dann ist eigentlich nur auf zwei Medien Verlass: Twitter, denn dort kann er schreiben, was er möchte, und Foxnews. Der rechtskonservative US-Nachrichtensender hat sich noch in jedem Skandal verlässlich hinter den Präsidenten gestellt und ihm den Rücken gestärkt. Starmoderatoren des Senders wie etwa Sean Hannity gehen im Weißen Haus aus und ein zählen zu Trumps persönlichem Freundeskreis. Doch im Skandal um Trumps Beleidigungen von gefallenen US-Soldaten im Zweiten Weltkrieg gerät sogar diese Freundschaft ins Wanken.
Sollte "gefeuert werden"
Trump hat nach Medienberichten über angebliche abfällige Bemerkungen über gefallene US-Soldaten die Entlassung einer Fox-News-Korrespondentin verlangt. Die Fernsehjournalistin Jennifer Griffin solle wegen ihrer Berichterstattung „gefeuert“ werden, forderte Trump am Samstag im Onlinedienst Twitter.
Sie habe das Weiße Haus nie um eine Stellungnahme gebeten, kritisierte Trump. Fox News sei für ihn „verloren“. Griffin hielt dennoch an ihrem Bericht fest.
"Verlierer und Trottel"
Das US-Magazin „The Atlantic“ hatte am Donnerstag berichtet, Trump habe während einer Frankreich-Reise im November 2018 im Ersten Weltkrieg gefallene US-Soldaten als „Verlierer“ und „Trottel“ bezeichnet. Der US-Präsident hatte demnach einen geplanten Besuch des US-Militärfriedhofs Aisne-Marne bei Paris mit den Worten abgelehnt: „Warum sollte ich diesen Friedhof besuchen? Er ist voller Verlierer.“
In einem weiteren Gespräch auf derselben Reise habe Trump die mehr als 1800 auf dem Friedhof bestatteten US-Soldaten als „Trottel“ bezeichnet, berichtete „The Atlantic“ unter Berufung auf vier Zeugen. Offiziell hatte die US-Delegation die Absage des Friedhofsbesuchs mit zu schlechtem Wetter für einen Hubschrauberflug begründet.
Die Fox-News-Korrespondentin für Fragen der nationalen Sicherheit, Griffin, berichtete später, zwei frühere Regierungsmitarbeiter hätten ihr bestätigt, dass Trump einen Besuch des Friedhofs abgelehnt habe. Das Wetter habe dabei keine Rolle gespielt.
Ehefrau Melania als Verteidigerin
US-Präsidentengattin Melania Trump verteidigte ihren Mann. Die Vorwürfe seien „nicht wahr“, erklärte die First Lady auf Twitter. „Es sind sehr gefährliche Zeiten, wenn anonymen Quellen mehr geglaubt wird als allem anderen und niemand deren Motivation kennt. Das ist kein Journalismus - das ist Aktivismus.“