Trump will Regenwälder in Alaska zur Abholzung freigeben
US-Präsident Donald Trump soll seinen Landwirtschaftsminister Sonny Perdue angewiesen haben, Alaskas Tongass National-Forest vom Abholzverbot auszunehmen, berichtet die Washington Post.
Es geht um eines der größten Stücke intakten Regenwaldes, die noch auf der Erde zu finden sind. Seit fast 20 Jahren schützt ein Rodungsverbot den 6,8 Millionen Hektar großen Tongass National Forest. Doch jetzt, mitten in der Katastrophe um die Waldbrände des Amazonas-Regenwaldes und heftigen Waldbränden in Alaska, will Trump diesen Schutz aufheben.
Aufhebung würde geschützten Teil betreffen
Dies berichtet die Washington Post unter Berufung auf drei Personen, die von einem privaten Gespräch zwischen dem Präsidenten und Alaskas Gouverneur Mike Dunleavy an Bord der Air Force One, berichteten.
Rund 2,3 Millionen Hektar des Waldes sind seit 2016 vom Kongress als Wildnis ausgewiesen, die unter keinen Umständen bearbeitet werden dürfen. Sollte Trumps Plan erfolgreich werden, könnte die Abholzung 3,8 Millionen Hektar betreffen und ihn für potenzielle Holzeinschlag-, Energie- und Bergbauprojekte öffnen.
Bereits seit Jahren wird über das Schicksal das Regenwaldes diskutiert. Der Tongass National Forest ist ein großer Abschnitt im Südosten Alaskas, der mit altbewachsener Fichte, Hemlock und Zeder, Flüssen mit Lachs und tiefgreifenden Fjorden übersät ist. Präsident Bill Clinton hatte während seiner Amtszeit im Jahr 2001 verboten, mehr als die Hälfte des Waldes abzuholzen.
Noch ist unklar wieviel Holzrodung es betreffen würde. Der Plan von 2016 identifizierte 389,307 Hektar als für Nutzholz geeignet, dabei wurde festgelegt, nicht mehr als 229.861 Hektar davon abzuholzen.
Heftige Waldbrände in Sibirien
In Sibirien brennen seit Wochen Millionen Hektar Wald. Betroffen ist auch die für das Weltklima wichtige Taiga, ein riesiger Nadelwald. Dort gibt es in den Sommermonaten immer wieder Feuer, sie sind diesmal aber heftiger ausgefallen als in den Vorjahren. Die russischen Umweltschützer von Greenpeace errechneten auf Grundlage von staatlichen Satellitendaten, dass bereits mehr als 14 Millionen Hektar Wald vom Feuer vernichtet wurden. Die Behörden gingen zuletzt von einem geringeren Ausmaß aus. Das Militär hilft beim Löschen.
Bedingt durch Regen und die Löscheinsätze aus der Luft gingen die Brände zuletzt zurück. Nicht gelöscht wird auf Flächen, die als schwer zugänglich eingestuft wurden und wo keine Siedlungen in der Nähe sind. Es gibt Ermittlungen wegen Brandstiftung. Hitze und Trockenheit haben zur Ausbreitung geführt. Infolge der Brände hatten etliche Dörfer und Städte mit gefährlichem Rauch zu kämpfen. Bewohner kritisierten die Behörden, sie hätten viel zu spät mit den Löscharbeiten begonnen.